Welche Rechte haben Jugendliche und junge Erwachsene?

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Heike Kammerer gibt Jugendlichen im Jib Tipps rund um juristische Entscheidungen

Vertraulich, anonym und kostenlos - Rechts- und Schuldenhilfe im Jib

Während der Ausbildung von zuhause ausziehen – "So einfach ist das nicht", warnt Heike Kammerer. Die Juristin ist die Ansprechpartnerin im Jib, wenn es um Beratung in juristischen Entscheidungen geht.

"Viele Ratsuchende sind nach dieser Antwort geknickt", sagt sie. Doch einfach Stress mit den Eltern reicht nicht, um mit 18 Jahren ausziehen zu dürfen. Da müssen schon gravierende Dinge vorgefallen sein. Wenn es dann doch ins eigene Reich geht, schaut Kammerer gern die Mietverträge durch oder klärt, wie man sich bei Wohnungsmängeln wie Schimmel verhält. Auch mit Unterhaltsforderungen – Väter, die nicht zahlen – beschäftigt sie sich oft. Das Problem: "Will man die Eltern wirklich verklagen?" Weitere typische Fragen drehen sich ums BAföG.

Doch es kommen auch Jugendliche, die beim Graffiti-Sprühen, kleineren Drogen-Delikten oder Diebstahl erwischt worden sind. Oft ist dann die Mutter dabei und möchte wissen, was ihr Kind erwartet. Um den Fall einzuschätzen, müssen die Karten auf den Tisch gelegt werden. Erst dann kann Kammerer den Rahmen einer möglichen späteren Strafe abwägen, aber die Rechtssprechung liegt im Ermessen des Richters.

Geschockt ist sie, dass immer wieder junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren glauben, keine Rechte zu haben, weil sie kaum Geld besitzen. Prozesshilfekosten und Beihilfe für den Anwaltsbesuch scheinen vielen unbekannt. "Wir bieten hier Orientierung und erste Hilfestellungen an", sagt Michael Geringhoff, Leiter der Einrichtung. Oft seien die Jugendlichen eingeschüchtert im Kontakt mit Dritten. Doch man dürfe sich nicht abbringen lassen. Deshalb hilft das Jib beim selbstständigen Formulieren von Schreiben, nimmt die Emotionen raus und bricht den Kontakt auf eine sachliche Ebene runter.

Kammerers Rat in allen Fällen: "Nicht auf den letzten Drücker in die Rechtshilfe kommen." Wenn sie nicht direkt helfen kann, recherchiert sie und telefoniert später mit den Ratsuchenden oder sieht sie in der nächsten Sprechstunde wieder. An der Hafenstraße 34 anzutreffen ist sie immer montags von 15 bis 19 Uhr und donnerstags von 15.30 bis 18.30 Uhr.


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Hafenstraße 34
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Tel. 02 51/4 92-58 58
Fax 02 51/4 92-77 71



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