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Veranstaltungen
20 Jahre Geschichtsort Villa ten Hompel:
Rückblick und Ausblick
Die Villa ten Hompel 2025: Cornelia Wilkens und Thomas Köhler fassen die Wünsche zusammen (Foto: Stefan Querl)
„Kein Geschenk – sondern ein Gedanke“ – Der Geschichtsort Villa ten Hompel feierte am Sonntag, 15. Dezember 2019, sein 20-jähriges Bestehen und warf einen Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft.
„Was wünschen Sie sich für die Villa ten Hompel bis 2025?“ – diese Frage stellten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Villa ten Hompel ihren Gästen zum 20. Geburtstag. Ein Blick fünf Jahre weiter in die Zukunft wurde abgefragt: Was soll die Villa ten Hompel vermitteln, worüber forschen und was dokumentieren? Mit der Bitte, diese Wünsche auf Zetteln festzuhalten, wurden sie im Laufe der Veranstaltung zu Aufhängern für die Zukunft. Stadträtin Cornelia Wilkens stellte fest, dass die Frage nach der Vermittlung immer wieder neu gestellt werden müsse. „Wir wollen Gefühle bei diesem schwierigen Thema zulassen.“ beantwortete Thomas Köhler einen Zettel, der nach Vermittlung von Gefühlen fragt. Der „Gründungsvater“ Alfons Kenkmann fasste zusammen, dass die Villa ten Hompel in den 20 Jahren schon vieles erforscht habe, sich aber auch intensiv mit der Zeit nach 1945 befasse und diese Forschungsergebnisse noch mehr kundtun wolle. Zudem sei ein Blick hinsichtlich der Resilienzforschung sicherlich auch interessant. Der Geschichtsort sollte flexibel bleiben und sich seiner Aufgabe als Schnittstelle zwischen Forschung, Vermittlung und Dokumentation immer wieder aufs Neue stellen.
Auch vor 20 Jahren fragte man sich, wie und worüber der Geschichtsort in Zukunft arbeiten sollte. Die Villa ten Hompel als Ort von Tätergeschichte hat einen aufklärerischen und gleichzeitig einen vermittelnden Auftrag. Eine große öffentliche Diskussion über die Finanzierung und den historischen „Wert“ des Projektes entstand in Münster zwischen 1995 und 1999. In einem Leserbrief vom 19. August 1996 schrieb der heutige Leiter des Geschichtsortes, Christoph Spieker, dass „mit der Villa ein authentischer Lernort geschaffen werden könnte. (…) Gerade aus dem Zusammenwirken von wissenschaftlicher Forschung und didaktischer Verarbeitung resultiert der hohe historische wie pädagogische Wert.“
Im intergenerativen Gespräch tauschten sich Franka Aldenborg, als jüngste Mitarbeiterin der Villa ten Hompel im Freiwilligen Sozialen Jahr, und Münsters ehemaliges Oberstadtdirektor Dr. Tilman Pünder über diese Entstehungsgeschichte der Villa aus.
Wie verlief die öffentliche Diskussion und wie kann diese aus heutiger Sicht vom ehemaligen Leiter der Stadtverwaltung bewertet werden? Welche Wünsche haben unterschiedliche Generationen für die Zukunft? Dr. Tilman Pünder sagte, er freue sich, wenn der Geschichtsort weiterhin so viele positive Resonanzen aus der Öffentlichkeit bekommt. Für Franka Aldenborg ist vor allem die Arbeit mit jungen Menschen ebenso wichtig wie das Bestehenbleiben des Einsatzes und des Engagements, die den "Prozess Villa ten Hompel" ausmachen.
Wir danken allen Kooperationspartnern für die Unterstützung und freuen uns auf weitere 20 Jahre!
Text: Franka Aldenborg