Eine Schulungsreihe für Grundschullehrkräfte und pädagogische Fachkräfte in der OGS

Neuzugewanderte Kinder brauchen eine offene Aufnahme sowie gute Unterstützung. Die Schulen haben sich diesen Herausforderungen mit großem Engagement gestellt. Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte haben ihr Handlungsrepertoire erweitert und es gibt inzwischen eine Vielzahl an unterschiedlichen Erfahrungen aus der Praxis.

Besondere Aufmerksamkeit richtet sich weiterhin auf die Sprachbildung. Ziel dieser Schulungsreihe ist es, durch die verstärkte Zusammenarbeit von Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften den Raum für die Sprachbildung für alle Kinder über den ganzen Tag noch intensiver zu nutzen. Durch ein gemeinsames Konzept können Inhalte und Haltungen aus dem Vormittagsbereich und dem Nachmittagsbereich so miteinander verbunden werden, dass z.B. der Übergang von der Alltags- zur Bildungssprache, von der Familien- zur Mehrheitssprache systematisch gefördert wird.

Als Ergebnis der Schulung sollen Grundlagen für ein solches Konzept erarbeitet werden.

Über die Schulungsreihe hinaus besteht die Möglichkeit einer weiteren Begleitung bei der Ausgestaltung des Konzepts im Sprachbildungsnetzwerk des Kommunalen Integrationszentrums Münster.

Modul 1 – Orientierung
Zuwanderung verändert Schule – und mich

Welche erweiterten Perspektiven eröffnet der Ansatz der Vorurteilsreflektierten Pädagogik (Anti-Bias-Ansatz) auf meine Normalitätsbilder, mein Rollenverständnis und meinen Umgang mit Sprache(n)?

Anhand von Übungen lenken wir unsere Aufmerksamkeit auf Machtungleichheiten und Normalitätserwartungen im Alltag. Dabei werden wir unsere sprachpädagogische Praxis kritisch beleuchten, zum Beispiel aus Sicht der Bildungsinstitutionen, der Familien und der Kinder selbst.

Aus der gemeinsamen Positionierung gewinnen wir neue Motivation für die Professionalisierung unserer Arbeit. Und gleichzeitig schaffen wir uns mit dem ersten Modul eine gemeinsame Grundlage für eine an den Stärken aller Kinder orientierte Sprachbildung über den ganzen Tag.

Zeit: Montag, 7. Mai, 9 bis 16 Uhr
Ort: Lublin-Zimmer, 1. OG im Stadtweinhaus, Prinzipalmarkt 10, Münster
Referent_innen: Birol Mertol, FUMA Fachstelle & Diversität NRW; Miriam Weilbrenner, LaKI Dortmund

Modul 2 – Erkundung
Voraussetzungen und Grundlagen einer gemeinsamen sprachsensiblen professionellen Arbeit

Wie erkennen wir schon konkrete Stolpersteine und welche "Geländer" sind beispielsweise von der Alltagssprache zur Bildungssprache, von der Familien- zur Zielsprache notwendig? Welche sprachlichen Potenziale sind bei den Kindern vorhanden? Was haben wir an unserer Schule bereits erarbeitet? Woran können wir anknüpfen?

Basierend auf einer gemeinsamen Wissensgrundlage und ergänzt durch weitere konkrete Anregungen können gemeinsame Haltungen vertieft und abgestimmte Sprachbildungsmaßnahmen entstehen. Es werden geeignete Instrumente für den Übergang von der Theorie in die Praxis erprobt.

Durch die Zusammenarbeit aller Fachkräfte entsteht weiterhin über den ganzen Tag eine Sprachaufmerksamkeit, von der Erwachsene und Kinder profitieren können.

Zeit: Montag, 14. Mai, 9 bis 16 Uhr
Ort: Lublin-Zimmer, 1. OG im Stadtweinhaus, Prinzipalmarkt 10, Münster
Referent_innen: Viktoria Prinz-Wittner, LaKI Dortmund; Andreas Scholten, KI Münster

Modul 3 - Ausformung
Gemeinsames sprachsensibles Arbeiten über den ganzen Tag

Im Vordergrund steht die Erarbeitung eines Konzeptvorschlags in Hinblick auf gemeinsame Grundlagen für sprachliche Bildung. Gleichzeitig wird der Rahmen für eine verstärkte Form der Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften der eigenen Schule ermöglicht.

Die Schulleitungen sind herzlich zur Präsentation der ersten Ergebnisse an diesem Nachmittag eingeladen.

Im Anschluss an diese Schulungsmodule wird eine weitere Begleitung im Sprachbildungsnetzwerk des Kommunalen Integrationszentrums angeboten.

Zeit: Dienstag, 12. Juni, 9 bis 16 Uhr
Ort: Rotunde, 6. Etage im Stadthaus 3, Albersloher Weg 33, Münster
Referent_innen: Gülay Lemmen, Andreas Scholten, KI Münster