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Empfehlung im Januar 2022 von Birgit Mazassek
Helga Schubert: Vom Aufstehen
Die im vergangenen Jahr mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnete Schriftstellerin wurde 1940 in Berlin geboren. Noch vor ihrem ersten Geburtstag starb ihr Vater an der Front. Sie und ihre Mutter wurden nach Hinterpommern evakuiert. Von dort aus flüchteten sie später nach Greifswald. Helga Schubert wechselte sieben Mal die Schule und arbeitete neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit als Psychotherapeutin in Ost-Berlin.
Darüber schreibt sie in ihren 29 Erzählungen. Dabei kommt immer wieder ihr Schmerz über das schwierige Verhältnis zu ihrer Mutter zum Ausdruck. Diese wollte dafür gelobt werden, dass sie die Tochter nicht abgetrieben, nicht auf der Flucht zurückgelassen und nicht vor den anrückenden russischen Soldaten erschossen hatte. Zuflucht und bedingungslose Zuneigung fand Helga Schubert als Kind bei ihrer Großmutter väterlicherseits, wo sie ihre Sommerferien verbringen durfte. Die Autorin erzählt vom Alltag in der DDR, ihrem Haus und Garten in Mecklenburg-Vorpommern und vom Selbstmord des Nachbarn. In allen ihren Geschichten geht es im übertragenen Sinne um das Hinfallen und wieder Aufstehen im Leben.
Die mit Leichtigkeit und in einer poetischen Sprache geschriebenen Geschichten sind eine Empfehlung für alle, die leise Töne und Zwischentöne mögen.
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