Seiteninhalt
Tage des Provinzfilms 2018
"Heimatgeschichten"
20. bis 22. September 2018
Was bedeutet die "Heimat“ den Menschen – um diese Frage drehten sich die diesjährigen "Tage des Provinzfilms" - veranstaltet vom Filmservice Münster.Land und dem Cinema. Was verbindet die Menschen mit ihrer Umgebung, was bindet sie daran? Was bedeutet es, sein Zuhause zu verlieren oder zu beobachten, wie es sich in seinem Wesen.
Die "Tage des Provinzfilms“ präsentierten eine kleine Auswahl von Filmen - nicht nur aus dem Münsterland - die Geschichten erzählen von Menschen, die sich in einer allmählich verändernden Welt zurechtfinden müssen, Menschen, die von den massiven gesellschaftlichen Veränderungen überrannt werden und Sorge tragen müssen, ihre Wurzeln nicht zu verlieren, und Menschen, die ihre Heimat verloren haben und um eine neue kämpfen müssen.
"Keinheimatfilm", der neue Film von Susanna Wüstneck feiert im Rahmen der "Tage des Provinzfilms" am 22. September seine Premiere im Cinema.
Zur Bildergalerie
Das Programm
Donnerstag, 20. September
- 17.00 Uhr Film: "Sound of Heimat - Deutschland singt"
- 19.00 Uhr Film: "Die Berkel" - im Anschluss Filmgespräch mit der Regisseurin Anna Schlottbohm
Freitag, 21. September
- 19.00 Uhr Film: "El Olivo"
Samstag, 22. September
- 14.00 Uhr Drehbuchwerkstatt für Kids
- 17.45 Uhr Premiere: "Keinheimatfilm" - in Anwesenheit des Filmteams
Drehbuchworkshop für Kids - Filmprojekt Heimat
Was ist Heimat? Eine ziemlich uncoole Sache, weil man da sofort an Dirndl und Seppelhüte denken musst. Oder ist Heimat nur ein anderes Wort für "Zuhause". Wie wird aus Gedanken zum Thema Heimat zuerst ein Drehbuch und dann ein Film? - Beim Drehbuchworkshop sind Ideen und Geschichten gefragt, um daraus später einen Kurzfilm fürs KinderFilmFest Münster zu drehen. Es besteht die Möglichkeit, in der Projektwoche vom 15. bis 19. Oktober im Begegnungszentrum Meerwiese ebenfalls dabei zu sein - um dann vor und hinter der Kamera die Story als Film umzusetzen.
Der Workshop findet in den Räumen von Musifratz, Sternstraße 11 statt. Eine Anmeldung ist auf jeden Fall erforderlich: haakg@stadt-muenster.de, 02 51/4 92-41 80.
Samstag, 22. September, 14 bis 17 Uhr · kostenfrei
Die Filme
Sound of Heimat – Deutschland singt
Der neuseeländische Musiker Hayden Chisholm begibt sich auf eine musikalische Entdeckungsreise quer durch Deutschland. Er trifft auf alte und junge, traditionelle und moderne Volksmusiker und auf eine überraschende Vielfalt regionaler musikalischer Spezialitäten. Er wundert sich über die in Deutschland verbreitete Ambivalenz zu Themen wie Heimat und Volksmusik: "Dieselben Menschen, die feuchte Augen bekommen, wenn ein alter Indio in den Anden zum tausendsten Male "El Cóndor Pasa" in seine Panflöte bläst, kriegen Pickel, wenn man sie auf die Melodien ihrer Heimat anspricht." Er spielt, singt und tanzt u.a. mit dem Gewandhaus-Chor in Leipzig, der Kneipentruppe Singender Holunder und den Hip-Hoppern um BamBam Babylon Bajasch in Köln - ein Roadmovie zur deutschen Volksmusik.
D 2012 | R: Arne Birkenstock, Jan Tengeler | 93 min
Donnerstag, 20. September, 17 Uhr
Die Berkel
Zwischen Nottuln und Billerbeck entspringt die Berkel in den malerischen Baumbergen und mäandert in westliche Richtung durch die münsterländische Parklandschaft, um im niederländischen Zutphen in die Ijssel zu münden. Mit beobachtender Kamera sammeln die deutsche Filmemacherin Anna Schlottbohm und der niederländische Journalist Willem Kootstra die Geschichten der Menschen entlang des Flusses. Die beiden sind in der Region aufgewachsen, haben sie verlassen und sind nun zurückgekehrt, um der geliebten Landschaft eine filmische Hommage zu widmen - ein liebevolles Porträt einer geteilten und strukturell vernachlässigten Region mit großem Potenzial.
D/NL 2017 | R: Anna Schlottbohm, Willem Koostra | 83 min.
Donnerstag, 20. September, 19 Uhr •Im Anschluss Filmgespräch mit der Regisseurin Anna Schlottbohm
El Olivo -Der Olivenbaum
Alma kann das Leid ihres geliebten Großvaters nicht länger ertragen. Dass seine Kinder den 2000 Jahre alten Olivenbaum der Familie verkauft haben, hat den alten Mann schwer getroffen. Seitdem hat er sich zurückgezogen. Als sich sein Gesundheitszustand verschlechtert, beschließt Alma, den Olivenbaum zurückzuholen. Unter einem Vorwand bringt sie ihren Onkel und einen Kollegen dazu, sie mit einem Lkw nach Deutschland zu begleiten, um den Baum zurückzuholen. Doch der Baum steht längst eingetopft im Atrium eines Düsseldorfer Energiekonzerns - als Symbol für Nachhaltigkeit…
E 2016 | R: Icíar Bollaín | 98 min.
Freitag 21. September, 19 Uhr
PREMIERE: Keinheimatfilm
Der Film erzählt die Geschichten geflüchteter Menschen, die 2015 in der Notunterkunft einer kleinen Gemeinde im Münsterland ankommen. Einige Monate vergehen, bis sie endlich ein neues Leben in Deutschland beginnen können. Ohne Verwendung eines Kommentars zeigt der Film all die spontanen Augenblicke, die Beweggründe von Flucht, Schwierigkeiten und Glücksmomente, Heimatverbundenheit, Ängste, Verzweiflung und Akzeptanz des Schicksals, Ungeduld und Dankbarkeit und gibt auf diese Weise den Menschen, die zu uns kamen, eine authentische Stimme.
D 2018 | R: Susanna Wüstneck | 75 min.
Samstag, 22. September, 17.45Uhr
Mit musikalischer Eröffnung und anschließendem Filmgespräch mit Susanna Wüstneck (Regisseurin), Christoph Schlütermann (DRK), Sebastian Schlößer (DRK) und Ulla Wolanewitz (Journalistin)