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Bauprojekte: Archiv
Schulzentrum Roxel Mensa
Auf dem Dorn 10j, 48161 Münster
2009 - Neubau Mensa Roxel
Konzept
Im Rahmen der Umwandlung der Augustin-Wibbelt-Schule und der Droste-Hauptschule im Schulzentrum Roxel in ”Erweiterte Ganztagsschulen” wurde eine Schulmensa errichtet. Das eingeschossige Gebäude auf dem Grundstück der ehemaligen Niederländischen Schule im Norden des Schulzentrums öffnet sich nach Süden zur zentral gelegenen Freifläche zwischen den drei Schulen des Schulzentrums. Ohne das Schulgelände verlassen zu müssen, können die Schülerinnen und Schüler von ihrer jeweiligen Schule aus die Mensa erreichen. Entsprechend der gemeinschaftlichen Nutzung hat das Gebäude innerhalb des Schulzentrums eine eigenständige auf seine Nutzung bezogene Formensprache.
Raumprogramm
Das eingeschossige Gebäude besteht entsprechend dem Raumprogramm aus zwei einander durchdringenden Baukörpern. Der Essbereich liegt in einem halbkreisförmigen, nach Süden geöffneten Baukörper. In diesen schiebt sich der rechteckige Funktionsriegel mit Küchen- und Funktionsbereich, Toiletten und Technikraum hinein. Der Funktionsriegelbereich wird östlich des Gebäudes über eine separate Anlieferung erschlossen. Der Hauptzugang der Mensa erfolgt über den Vorplatz durch einen aus der Glasfassade herausspringenden Windfang in den Speisesaal. Der lichtdurchflutete Raum bietet Platz für 250 Schülerinnen und Schüler. Die Küchenausstattung ist ausgerichtet auf die regenerative Zubereitung von 500 Mahlzeiten täglich. Die Ausgabetheke trennt Funktionsbereich und Essraum. Der Essraum ist vorgerüstet für zusätzliche Nutzungen. Eine als “Bühnentor” gestaltete Wandscheibe gliedert den Raum in zwei Bereiche. Hier kann z.B. für Aufführungen ein Bühnenpodest aufgestellt werden.
Gebäudekonzept
Das Gebäude ist als NiedrigEnergie Haus konzipiert. Der Wärmebedarf wurde mit 34,4 KWh/m² bezogen auf die Bruttogeschossfläche berechnet. Voraussetzung dafür ist die kompakte Bauweise, der nach Westen, Norden und Osten weitgehend geschlossene Baukörper und die Öffnung des Gebäudes nach Süden über die raumhohe Glasfassade. Alle Bauteile sind entsprechend hochwertig gedämmt, die Fenster dreifach verglast.
Material- und Farbkonzept
Durch die verwendeten Materialien wird das Energiekonzept ablesbar. Alle nach Norden, Osten und Westen gelegenen Fassaden sind verklinkert. Der dünnformatige, handgeformte Ziegel unterstreicht die Geschlossenheit der Fassade. Die tiefen Leibungen und die dunklen Fensterprofile betonen die Wandstärke. Die hellgelbe Klinkerfassade bildet einen starken Kontrast zu der nach Süden gelegenen Glasfassade. Die dunkle Pfosten- Riegel- Konstruktion wird gegliedert durch das Vordach und den Windfang des Haupteinganges.
Beide Bauteile springen kräftig gelb aus der Fassade heraus. Der als Kubus ausgebildete Windfang schiebt sich in das Gebäude und setzt so das Farbkonzept im Innenraum fort. Dort wird der kräftig gelbe Farbton bei der Gestaltung der halbrunden Rückwand aufgegriffen. Die Fensterausschnitte werden durch gelbe quadratische Felder betont. Auf diesen sind einander ergänzende Baumsegmente aufgetragen.
Als weiterer Farbakzent im ansonsten weiß gestrichenen Innenraum markiert die rote Wandscheibe zwischen Speiseraum und Funktionsriegel die Trennung der beiden Bereiche. In allen Innenräumen wurde die gleiche braune Fliese verlegt. Die Kücheneinrichtung ist entsprechend der Hygienebestimmungen aus Edelstahl. Die Möblierung rundet mit einer Mischung aus roten und naturfarbenen Stühlen das Farbkonzept ab.
Gebäudetechnik
Entsprechend der Versammlungsstättenverordnung ist das Gebäude mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Alle Fenster im Speiseraum können automatisch gesteuert und zur Entrauchung, Lüftung und Nachtauskühlung geöffnet werden. Ein außenliegender Sonnenschutz im oberen Teil der Glasfassade verhindert die Aufheizung des Gebäudes. Beheizt wird das Gebäude mit einer Kompaktheizung mit Brennwertnutzung.
Projektdaten
- 5. April 2006
Ratsbeschluss zur Umwandlung der Droste-Hauptschule und der Augustin-Wibbelt-Schule in “Erweiterte Ganztagsschulen” - 21. Februar 2007
Zustimmung des Rates zur Schulentwicklungsplanung für die Jahre 2007-2010 mit dem Auftrag an die Verwaltung kurzfristig den Baubeschluss für den Neubau einer gemeinsamen Mensa herbeizuführen - 13. Juni 2007
Zustimmung des Hauptausschusses zur Durchführung einer Mehrfachbeauftragung - 23. August 2007
Jurysitzung der Mehrfachbeauftragung - 16. Oktober 2007
Zustimmung zum Ergebnis der Mehrfachbeauftragung durch den Ausschuss für Umweltschutz und Bauwesen - 4. Dezember 2007
Baubeschluss - 7. April 2008
Baubeginn - 1. März 2009
Inbetriebnahme der Mensa - 26. Mai 2009
Einweihung durch Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Westrup
Gebäude- und Kostendaten
(vorläufige Kostenaufstellung - April 2009)
- Investitionskosten: 1.805.000 Euro (KG 100-700)
- Bauwerkskosten: 1.095.000 Euro (KG 300+400)
- Bruttogrundfläche: 678 m²
- Nutzfläche: 573 m²
- Bruttorauminhalt: 3.123 m³
- Kosten/m²: 1.616 €/m² BGF
- Kosten/m³: 351 €/m³ BRI
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Projektdatenblatt zum
Neubau der Mensa Roxel
(PDF, 2.89 MB)
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