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Open Wall 2020
Grußwort des Bezirksbürgermeisters Münster Nord Manfred Igelbrink
"Liebe Besucherinnen und Besucher,
ich freue mich sehr, Sie zu einem digitalen Spaziergang durch die diesjährige „Open Wall 2020“ einladen zu können. Die beliebte Gruppenausstellung des Kap.8 geht in ihrem vierten Jahr einen sicheren Weg, sie geht online.
Sicher ersetzt eine digitale Ausstellung kein Wandeln vor realen Kunstwerken, aber sie setzt ein positives Zeichen in dieser Zeit, die aufgrund der Corona-Pandemie viele Einschränkungen von uns Bürgerinnen und Bürgern fordert. So bieten auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Laien- und Profikünstler einen abwechslungsreichen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen, das sich über eine Bandbreite von ambitionierten Arbeiten bis hin zu ausgereiften Kunstwerken erstreckt.
Anders als in den vergangenen Jahren werden Sie in der digitalen Ausstellung von den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern jeweils nur ein Werk finden. Diese Auswahl steht stellvertretend für viele weitere eingereichte Arbeiten und lässt Sie vielleicht erahnen, was für ein kreatives Potenzial es noch in der Zukunft zu entdecken gilt.
Mein Dank geht deshalb an die beteiligten Künstlerinnen und Künstler, die mit ihren Einreichungen dazu beitragen, ein wenig Farbe und Freude in dieser schweren Zeit zu verbreiten.
Ein weiterer Dank geht an den Kunsthistoriker Dr. Bernd Apke, der anstelle einer ausführlichen Eröffnungsrede die Ausstellung mit kurzen Anmerkungen zu den vorgestellten Werken bereichert hat.
Ihnen, liebe Besucher und Besucherinnen, wünsche ich nun viel Freude beim Stöbern und Forschen in der digitalen Ausstellungsvariante der Open Wall 2020. Bleiben Sie gesund!"
Manfred Igelbrink
Nicola Ahlborn
Fliegende Teller, 2020, Acryl auf Leinwand, 50 x 70 cm
Nicola.Ahlborn[at]web.de
Heben die Teller ab – oder fallen sie artistisch exakt auf den Stapel? Auf jeden Fall haben wir es hier nicht mit rechten Dingen zu tun. Was steckt hinter der grauen Welt?
M. T. Andés
Chronos & Kairos in Amerika IV, 2019, digitale Fotografie, 42 x 52 cm
http://mt-andres.wixsite.com/fine-art
Manche müssen sich aufplustern, andere lächeln nur müde darüber. Ob der Protagonist diese Fotografie nun gerade rockt, sei dahingestellt. Andererseits: Felsen sind hier keine.
Bushra Arnous
1/2 Vergangenheit + 1/2 Gegenwart, 2019, Acryl auf Leinwand, 50 x 50 cm
bushra.ar.de[at]gmail.com
Eine Frau als Sanduhr: welche Zeit läuft hier ab im Kopf der haarig Verhängten? Auf jeden Fall präsentiert diese sich vor kosmischer Landschaft und das Wasser steht ihr schon fast bis zum Halse.
Manfred Aufderlandwehr
H53 H54 Diptychon, 2019, Assemblage, 2 x 43 x 24 cm
maufderlandwehr[at]t-online.de
Tatort Münster? Die Asservatenkammer ist durchnummeriert, der Tatverdächtige war ein Profi mit Handschuhen. Doch die Beweismittel ähneln sich stark. Herr Kommissar: bitte übernehmen Sie!
Marion Bathen-Reicher
Mondnacht, 2000, Acryl auf Leinwand, 60 x 80 cm
marion[at]bathen-reicher.de
Des Nachts verlasse ich meine schützende Hülle, setze mich den Elementen aus. Im Zwischenreich changieren die Formen: sind’s Dünen, sind’s Leib?
Khadija Batti
Figuren in einer Landschaft 3, 2020, Acryl auf Leinwand, 100 x 100 cm
khadijabatti[at]yahoo.de
Ein zunächst abstrakt erscheinendes Bild wird nicht qualitätvoller, wenn man schließlich doch Figuren oder Gegenstände identifizieren kann. Hier kann man fündig werden, muss es aber nicht.
Katharina Beckmann
Rieselfelder, Abendstimmung, 2020, Aquarell auf Papier, 29 x 42 cm
beckmann.katharina[at]gmx.de
Im Januar sind die Vögel verhalten, ihr Leben in den Rieselfeldern ist jetzt karg. Doch der Himmel zumindest knausert nicht mit seiner Regenbogen-Farbenpracht.
Frank Bergmann
coca, 2019, Fotografie auf Alu-Dibond, 60 x 90 cm
Mit Makrofotografie, am Computer bearbeitet, entsteht hier ein Mikrokosmos scheinbarer Realität, deren Details im Bild nicht mehr scharf zu stellen sind.
Rita Beyer
Landschaft, 2018, Aquarell auf Papier
ritaelfriede[at]gmail.com
Dass die uns umgebende Landschaft stets neu als Vorlage von Malerei herangezogen wird, ist nicht verwunderlich. Den eigenen Zugang zu finden, ist die Kunst.
Anna-Liese Black
Hinter dem Vorhang, 2016, Öl auf Leinwand, 40 x 60 cm
annalieseblack[at]gmx.de
Vielleicht ist der auf der Terrasse verbrachte Sonnentag in der Vorstellung noch reizvoller als der tatsächliche in der dann heißen Sonne? Am besten lüpfen wir den Vorhang erst gar nicht.
Charlotte Brandherm
Blueberry, 2019, Acryl auf Papier, 25 x 35 cm
charlotte.brandherm[at]gmail.com
Die grünen Blattformen machen aus den geschlossenen Gebilden erst die titelgebenden Früchte. Die Farben der Blätter sorgen aber auch für den entscheidenden kompositorischen Akzent.
Heike Brinkman
Peders Heimat, 2020, Landschaft, Acryl auf Leinwand, 40 x 50 cm
hbrinkm1[at]mpi-muenster.mpg.de
Der zentrale Zugang zu Komposition und Hof erfolgt über das Wasser. Vielleicht liegen die Gemäuer ja auf einer vom Kanal umzogenen Insel? Selbst die ‚Heimat‘ kann Rätsel aufgeben.
Waltraud Böckers
Esel Pit aus Hansell, 2019, Acryl auf Leinwand. 80 x 60 cm
wboeckers[at]web.de
Große Aufmerksamkeit in der Altenberger Bauernschaft Hansell: Was wird gleich von uns erwartet? Lauschen wir mal!
Bistra Brozio
Florenz, 2020, Öl auf Leinwand, 80 x 60 cm
bistra.brozio[at]gmail.com
Wenn wir in Corona-Zeiten schon nicht nach Italien fahren können, wecken Farben und Motiv doch wenigstens Erinnerungen.
Georg Buch
Frau in Blau, 2019, Acryl auf Leinwand, 24 x 30 cm
b-g-buch[at]gmx.de
Das Blau des Kopfes strebt von uns weg in die Tiefe und die Haare sind weniger Schmuck als Versteck. Das Rot der Lippen überdeckt nicht die Ambivalenz der Erscheinung.
Franka Burde
Geplatzte Träume #2, 2019, Acryl auf Leinwand, 150 x 90 cm
f.burde[at]gmx.de
Kommunikation: nicht über Blicke, Worte, Tastaturen. Stattdessen mittels eines Mediums, das sich auf dem Weg zum Empfänger wandelt. War eigentlich klar, was übermittelt werden sollte?
Prof. Dr. Jan Ceijka
Zellen kreisrund, 2020, Acryl auf Spanplatte, 31 x 21 cm
jz.cejka[at]t-online.de
Erst auf den zweiten Blick werden aus den runden Kratern Erhebungen und aus den Strichen Täler. Die Sonne konturiert steinerne Zeugnisse in der Wüste.
Theresa Ehlen
Meer-lebendiger Kosmos, 2020, Acryl auf Leinwand, 25 x 25 cm
theresa-ehlen[at]gmx.de
Allein die wechselnde Intensität der Blautöne vermag bereits einen inneren Flugzeugblick auf variierende Tiefen eines Atolls suggerieren. Aber dann kommt noch das Gelb daher!
Hilmar von Franqué
ohne Titel, 2020, Digitaldruck auf Acrylglas, 40 x 60 cm
h.vonfranque[at]gmx.de
Als Science-Fiktion-Fan kommt man nicht umhin, hier das Andockmänöver eines extravaganten Raumschiffs zu sehen. Das sehen wir gerne mal irgendwo hinein. Wahrscheinlich liegen wir wieder falsch.
Malte Frey
5th guilt free murder, 2019, Öl auf Leinwand, 170 x 95 cm
Bilder der großformatigen Werkgruppe 'guilt free murders' erzählen Geschichten vor gemaltem Holzfurnier. Ein Nachbar über den Delinquenten: "Er fiel mir nie auf und hat seinen Müll ordentlich getrennt".
Veronika Geiger
Wölfe, 2020, Aquarell auf Papier
geiger_vroni[at]yahoo.de
Wölfe und Wald haben sich farblich und in ihrer fleckigen Struktur einander angeglichen. Wäre da nicht der Umriss, verschwänden sie besser im Wald.
Karola Gerschmann
gemalt und gefaltet, 2019, Nahaufnahme eines eigenen, geknüllten Aquarellbildes, 30 x 40 cm
karola.gerschmann[at]gmx.de
Ein Aquarell zu zerknüllen kann es auch transformieren. War es vorher Darstellung, entwickelt es jetzt skupturale Qualitäten.
Christopher Görlich
Die Verschwörung, 2020, Acryl / Öl auf Leinwand, 100 x 70 cm
info[at]make-history.de
Die fünf Köpfe halten sich nicht an die Distanzempfehlungen zu Corona-Zeiten. Dabei haben sie sich nichts zu sagen. Sie wissen bereits alles. Schweigende Beredsamkeit.
Marion Grunert
ohne Titel, 2020, Acryl auf Leinwand, 30 x 30 cm
Entscheidend ist das, was hier nicht zu sehen ist: die fiktive Vervollständigung des im Bild als Ausschnitt Angelegten. Doch die vermeintlichen Tortenstücke sind bereits die ganze Torte.
Gabriele Happe
Am Fluss, 2018, Aquarell auf Papier, 30 x 40 cm
gaby-happe[at]t-online.de
Je flacher das Münsterland, desto größer der Reiz des Gebirgigen; und sei es nur ein Mittelgebirge. Kein Schwan Petra, keine Aaseekugeln. Nein. Endlich!
Andrea Hase
Hortensien, 2019, Acryl auf Papier
andreahase[at]gmail.com
Zum Sommer gehören Hortensien. Aber öffnet sich hier im Glas nicht noch ein Blick in eine Urwaldwelt? Ist dort das wilde Leben zu finden, was das bürgerliche Vasenarrangement verbirgt?
Anne Horstmann
Betlem II, 2018, Acryl auf Leinwand, 80 x 180 cm
Es könnte Meeresgischt sein, die sich zwischen Geröll ausbreitet, doch viele Farbtropfen laufen das Bild nach unten. So nimmt eben die Farbe die Bildfläche wie eine Welle ein.
Barbara Howe
Stadt-Raum, 2019, Collage Nr. 5, Papier auf Holz, 13 x 18 cm
Es sind nicht nur Assoziationsfelder, die hier zusammentreffen, es sind mehr noch ornamentale Muster, die dem Dinglichen gleichgestellt sind.
Hans-Joachim Hugenroth
Goldenes Tor, 2019, Mischtechnik mit Blattgold, 20 x 20 cm
hj.hugenroth[at]gmx.de
Ist es Freiheit der Figuren und auch der Malerei einerseits und Rigidität innerhalb des vergoldeten Tores andererseits? Oder ist es Haltlosigkeit versus Ordnung?
Alim Ishev
Tanzen, 2020, Öl auf Leinwand, 80 x 60 cm
salvador-alienda[at]mail.ru
Ob die Horizontalen und die Vertikalen miteinander auskommen? Hier scheint man sich gut zu arrangieren, aber auf Dauer?
JoAnn
Hand, 2020, Acrylfarbe auf Rötgenfilm, 53 x 63,5 cm
womanish[at]gmx.de
Der Blick auf das Wesentliche: Röntgen und Schokolade (‚Moser Roth‘). Oder sind es nicht auch geografische Strukturen, von sehr weit oben gesehen? Auch als Geograf braucht man ja Schokolade.
Ruth Kallmeyer
Stadtlandschaft, 2019, Aquarell auf Papier, 50 x 65 cm
rkallmeyer[at]web.de
Verhaltenes Leben prägt diese Stadtlandschaft, man drückt sich an den Häusern entlang, ein aquarellierter Schleier liegt über allem. Die Straße ist leer – für was?
Niko Kemena
ohne Titel, Zeichnung, 28 x 29,5 cm
dinikova06[at]yahoo.de
Grafische Fetzen, Versatzstücke, Symbole: von außen betrachtet ist die Werkstatt einer Kreativen voll von Unzusammenhängendem. Aber selbst das hat sie jetzt bereits grafisch im Griff.
Werner Keppler
Regentag, 2009, Acryl auf Holz, Sand und Kohle, 60 x 50 cm
Früher hieß es einmal, der Regen gehöre zu Münster wie das Glockengeläut. Das hat sich wohl geändert. Im Bild bleibt uns zumindest der Regen noch erhalten.
Lotte Margareta Kerstan
Return, 2020, Linoldruck, 21 x 29,7 cm
l_kers07[at]uni-muenster.de
Labyrinthisch die Wände, der Raum selbst fluchtet auf eine Wand zu. Hier wird jedem der Weg versperrt. Doch wohin hätte er denn eigentlich führen sollen?
Olga Maria Klassen
Blumenfeld, 2018, Öl auf Leinwand, 50 x 65 cm
info[at]omklassen.de
Ein Panorama von Nah und Fern, farbig und dunstig, Figuration und Atmosphäre. Etwas Verhaltenes liegt in der Luft, Unwirkliches.
Eva-Maria Koch
Himmel und Erde, 2019, Fotografie (HD Metal Print), 60 x 90 cm
fotokunst.koch[at]gmail.com
Der Einbruch des Grafischen in die Wirklichkeit lässt auch den flachen Strand in einem Strudel der Bewegung versinken.
Marie-Theres Kock
MUma Museum mal anders, 2019, Thermosublimationsdruck auf Keilrahmen, 80 x 80 cm
Ist es das Foyer des Münsteraner Landesmuseums oder ist es ein Einkaufszentrum? Selbst vermeintliche Individuen werden schnell Teil eines Ornaments der Masse.
Sabine Koop
Der Admiral genießt die Blumenwelt, 2020, Acryl auf Keilrahmen, 60 x 70 cm
famkoop[at]gmx.de
Ist es die Suche nach Nektar, die den Admiral in die Welt treibt oder ist es das Bestreben, seine Schönheit darzubieten? Mit beidem wären wir einverstanden.
Hedwig Krause
Spiegelung, 2020, Acryl auf Leinwand, 120 x 90 cm
hedwig.krause[at]web.de
Hier ist nicht nur das Münsteraner Schloss auf den Kopf gestellt. Denn wogende Wasser vor dem Schloss lassen auch auf eine klimatisch verkehrte Welt schließen.
Reinhold Kringel
Dancing Angels, 2020, S/W Fotografie, 50 x 70 cm
rkringel[at]aol.com
Wer kennt nicht die alten Fotos von feiernder Verwandtschaft mit erhobenem Glas? Die Lächerlichkeit und damit Tragik jedes Feiernden liegt darin, immer schon historisch zu sein.
Brigitte Kumpf
Rat Race, 2014, Collage auf Bütten mit Papier und Textil, 31 x 21 cm
„Ein Leben ohne Freude ist wie eine Reise ohne Gasthaus“, so verkündet es dieses Blatt und will sich damit dem modernen Rennen um Geld und Macht entgegenstellen.
Elke Kurelbaum
Schildkröte, 2020, Aquarell auf Papier, 30 x24 cm
e.kurelbaum[at]gmx.de
Das Dahingleiten der gewöhnlich mit großzügigem Zeitmanagement agierenden Schildkröte scheint nicht auf das Wasser beschränkt zu sein. Auch in der Luft ist sie in ihrem Element.
Petra Kurze
Nervenbahnen, 2020, 70 x 60 cm, Hybridstift auf Papier
petra-kurze[at]gmx.de
Im Zusammenhang mit Nerven von z. B. ‚Regelkreisen‘ zu sprechen, zeigt die auch begriffliche Verbindung von Körper und Elektronik. Ohne elektrische Impulse, also: Strom, geht gar nichts.
Martin Lehnert
cro magnon, 2013, Acryl on Canvas, 50 x 70 cm
collection.m.lehnert[at]googlemail.com
Die Wandgemälde in der Höhle von Lascaux gehen auf den Cro-Magnon-Menschen zurück.
Vielleicht verbindet ihn zumindest diese Kreativität mit den Künstlern der OpenWall?
Thomas Leveringhaus
focusandfeeling, 2019, manuelle Landschaftsphotographie auf Acrylbild 40 x 60 cm
thomas.leveringhaus[at]web.de
Sobald es richtig technisch wird und damit vermeintlich objektiv, kann es rasch sehr subjektiv zugehen. Ist hier nicht auch latent etwas Okkultes mit im Bild?
Michael Loddenkemper
Rieselfelder, 2020, Fotografie / Direktdruck auf Alu-Dibond, 100 x 50 cm
Es ist eine der vornehmen Aufgaben der Natur, uns nicht nur einen Sinn für Harmonie und Ästhetik implantiert zu haben, sondern darin auch gleich vorbildlich zu sein. Wir müssen nur auswählen.
Alexandra Ludolph-Koss
Something in between, Mischtechnik auf Leinwand, 50 x 100 cm
luko-design[at]online.de
Das Bemühen um künstlerischen Selbstausdruck eint viele Künstler. Die Suche führt dabei manchmal ins Ahnende, das sich den Werken einschreibt.
Andrea Lüdtke
Shining Dandelion, 2918, Acrylbild, 60 x 90 cm
Wandlung ist eines der Prinzipien der Natur. Dass die Transformation eines Löwenzahns einer Sternenexplosion oder einem Mikroelement ähnelt, ist deshalb ganz natürlich.
Daniela lütke Jüdefeld
Gefallen, 2018, Acryl auf Leinwand. 91 x 65 cm
atelier-ueber-gruen[at]posteo.de
Dass Körper skulpturale Qualitäten entwickeln können, ist seit der Renaissance bekannt. In der grafischen Variante hier stellt sich mehr noch die Frage nach den Positiv- und Negativformen.
Monika Mensing
Frauenportrait, 2020, Tondo 30 cm, Öl auf Acryl
wunder.mensing[at]yahoo.de
Ist sie’s? Oder ist sie’s nicht? Unsere Weinkönigin, pardon, Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner? Auf jeden Fall ist auch hier wieder alles eine runde Sache.
Uwe Molkenthin
Polapops 69, 2019, Polaroid Filmmaterial manuell bearbeitet, gescannt, digital verfeinert, auf Fine-Art Papier gedruckt, 47 x 60 cm
Was ist ein Original? Gerade bei Werken, die während ihrer Entstehung verschiedene Medien und digitale Prozesse durchlaufen, stellt sich die Frage erneut.
Christine Nadarevic
Zentrum Nord, 2020, Acryl auf Kartonpapier, 45 x 64 cm
nadarevC[at]web.de
Die Gebäude im Münsteraner Zentrum Nord befinden sich in schwerer See: von oben dräuen Wolken, von unten wuchert Natur. Vielleicht hat sich die Architektur morgen bereits aufgelöst?
Ruth Neumann
Hafen, 2016, Tusche, Gouache, Farbstift auf Karton, 23 x 31 cm
ruth.kaufhold@web.de
Nach der Ausstellung von William Turner um die Jahreswende in Münster weiß man, dass sich ein Schiff im wildesten Gewoge verbergen kann. Auch hier scheint der Kahn bereits in seiner Umgebung aufzugehen.
Kathrin Priestersbach
Trost, 2016, Acryl auf Leinwand, 40 x 40 cm
kathrin.priestersbach[at]freenet.de
Kontraste sind hier reichlich zu finden. Seien es die zahlreichen komplementär eingesetzten Farben, seien es elementare, wie Feuer und Wasser, seien es solche des Agierens.
Angelika Remen
Stillleben, 2013, Aquarell auf Papier, 53 x 56 cm
gelirem[at]t-online.de
Die Opulenz dieses Stilllebens besteht weniger im Wert des einzelnen Bestandteils als vielmehr in einer ornamentalen Verschlungenheit, die der Fülle des Dargebotenen zusätzliche Virulenz gibt.
Elisabeth Richter
Mellau, 2019, Öl auf Leinwand, 30 x 40 cm
richter-warendorf[at]t-online.de
Das Weiß im "schneesicheren" Mellau (Eigenwerbung des Ortes bei Bregenz) ist Spiegel und Faltung und Fläche – und weit mehr als nur 'Ski'. Es ist Substrat.
Norbert L. Rumpke
Freiflug, K.-516, 1995, Acryl auf Leinwand, 170 x 130 cm
Es ist nur ein kleiner Schritt von der Flug- zur Kreuzigungshaltung, zumal dann, wenn die Figur fest in das Bildformat eingebunden ist und sich zu verlieren scheint.
Jacqueline Schienbein
Blue, 2020, Acryl auf Leinwand, 50 x 40 cm
j.schienbein[at]web.de
Das Feuer und die nervöse Angespanntheit eines Pferdes konzentrieren sich häufig in seinen Augen. Nur wenig mehr genügt, um aus Farbbahnen ein Tier zu erwecken.
Ralf Schindler
P020#020, 2020, 40 x 40 cm
Hier scheint Kunst richtig Arbeit zu machen: es werden Massen aufgebracht, abgetragen, eingeritzt und vielerlei Spuren hinterlassen, denen man nachspüren kann.
Monika Schiwy
ohne Titel, Acryl auf Leinwand, 100 x 100 cm
Die Gemengelage ist vielfältig: Hier gibt es Artisten, Ballkleider, die sich in Zelte oder Vulkane verwandeln, Spiegelungen und palisadenartige Strukturen. Doch das Rot dominiert alles.
Elisabeth Schliemann
Pinguin, 2020, Collage, 60 x 50 cm
j.schliemann[at]web.de
Der Pinguin steht im Mittelpunkt. Selbst wenn er fotografisches Abbild sein sollte, ist er skulptural. Die collagierten Fixierungen sind übergroß und relativieren sein Heldentum.
Melanie Schneider
Sister Moon III, 2019, Acryl auf Leinwand, 60 x 80 cm
diemelanieschneider[at]gmx.net
Der sich hier aufdrängende Mond könnte auch ein offenes Dach in einer Installation von James Turrell sein. In beiden Situationen geht es nicht nur um die rein visuelle Wirkung von Licht.
Nicole Schröder
(Nicht) da, 2019, 50 x 60 cm
Manches Bild muss erst erschlossen werden. Hier ist der Schlüssel bereits im Bild. Aber wir wollen ihn nicht einsetzen. Sie vielleicht?
Sarah Schrot
Im Hafen von Moissac, 2019, Öl auf Leinwand, 80 x 60 cm
sarah-schrot[at]t-online.de
Das vagabundierende Blau im Bild lässt Atmosphäre entstehen. Doch gleichzeitig ist es genau dieses Blau, was wie eine Wand den Zutritt verweigert und einen Zwiespalt hinterlässt.
Sophia Spielbrink
Frühlingsgefühle, 2009, Öl auf Leinwand, 60 x 85 cm
s.spielbrink[at]gmail.com
Nun ist die Leidenschaft von Kühen nicht immer mit Händen zu greifen; nervös wird hier keine. Dafür sind sie meist von unendlicher Geduld. Das macht schon fast nervös.

Joachim Stahl
Joachim Stahl
Dom-Münster, 2020, 50 x 70 cm
joachimstahl6555[at]gmail.com
Sollte diese Zeichnung architektonisch umgesetzt werden, dürfte der Münsteraner Domplatz knapp reichen. Realiter prägt der Dom das Stadtbild, hier hingegen wird er dominiert.
Gabriela Stank
Fahrradlenker, 2019, Acryl auf Papier, 42 x 29,5 cm
gabi_stank[at]yahoo.de
Die Leichtigkeit, aber zugleich auch Zerbrechlichkeit des Radfahrens geht hier einher mit der Frage nach dem Stellenwert des fragmentierenden Bildausschnitts.
Dirk Steidl
BrandungSandFelsen, 2019, Acryl auf Leinwand, 50 x 50 cm
dirksteidl@gmx.de
Dass Wellen in japanischen Farbholzschnitten des 19. Jahrhunderts noch heute anregend sind, zeigt, welche künstlerische Herausforderung Wasser in Bewegung und Licht bedeutet.
Inken Streitberger
Abstraktion II, Photographie, 40 x 50 cm
streitberger-inken[at]t-online.de
Lassen wir es dahingestellt, ob wir es hier wirklich mit einer Abstraktion von etwas zu tun haben. Dass sich Licht hier scheinbar schichtet, ist doch das eigentlich Interessante.
Till Tenbosch
Schachzeichung / Serie, 2019, Bleistift auf Papier
till[at]tenbosch.biz
Als das Arbeiterbild im 19. Jahrhundert Auftrieb bekam, zeigte es die Arbeitenden und deren soziale Lage. Dass hier eine Figur für ein Spiel der Bildungsschicht geschultert wird, könnte fast in dieser Tradition stehen.
Sinem Tunc
Gold Emerald, 2020, Acryl, Struktur-Paste, Gold Leaf Glitzer auf Leinwand, 70 x 100 cm
sinemtunc34[at]gmail.com
Ein Gewässer vor einer Erhebung? Auf jeden Fall lastet das Dunkle über dem Hellen und schließt es nach oben ab, während sich die helleren Bereiche unten zum Betrachter hin öffnen.
Lilia Vinnikova
New Ways 1, Acryl, Mixed Media auf Leinwand, 80 x 60 cm
lilia.vinnikova[at]gmail.com
Die mehrfach übermalten Farben konzentrieren sich hier und dort, gehen aber ineinander über – auch, weil sie nass verliefen. Die eingefügten Formumrisse bilden demgegenüber ein Zentrum.
Alice Weinlich
Winterlandschaft, 2020, Aquarell auf Papier, 30 x 20 cm
nachlasspflegerin[at]icloud.com
Als es früher noch Winter gab, sah der in etwa so aus. Der aquarellierte Schleier über der Landschaft könnte bereits der Schleier des Vergessens sein. Schön war’s damals allemal.
Birgitt Winnemöller
Katze, 2020, Acryl auf Leinwand, 30 x 50 cm
winnemoeller[at]arcor.de
Ein Drittel des Internet-Datenverkehrs in Deutschland entfiel 2016 auf Tierbilder. 62 % davon waren Katzenbilder (Wikipedia). Höchste Zeit, dass wir hier wenigstens eines in der Ausstellung haben!
Anke Winterkemper
Der Elefant, 2019, Acryl auf Leinwand, 60 x 80 cm
hogenboom[at]web.de
Möglicherweise ist es der Fokus einer Wärmebildkamera, die hier Pop Art kreiiert. Den Gedanken an Jäger bei Nacht schieben wir rasch fort.