Die "skulptur projekte 2017" fanden bis auf wenige Ausnahmen im Innenstadtbereich statt. Das macht die Stadt für Auswärtige wie für Einwohnende interessant, die Kunst kann kompakt in Führungen oder auf eigene Faust erlebt werden. Mehr und mehr aber erhält die Innenstadt gerade dadurch einen musealen Charakter. Der öffentliche Raum, in den die Kunst fulminant und verstörend eingedrungen ist, ist in Münsters Innenstadt inzwischen zu einem reinen Erlebnisraum für Shoppen, Kunstgenuss und Flanieren geworden.
Warum aber ist der Rest der Stadt nicht so interessant für Kunst? Ist Peripherie eine Zumutung für Kunst? Der ganze Stadtraum mit seinen ökologischen, sozialen und kulturellen Verwerfungen als Aktionsbereich künstlerischen Wirkens bietet doch eigentlich viele Möglichkeiten für relevante, diskursive und herausfordernde Projekte, die vielleicht sogar spannender sind als noch ein Kunstwerk an der Promenade. Es gibt natürlich Initiativen und Projekte, die Kunst mit viel Energie an der Peripherie und im nahen Umland verorten. Aber sie sind vereinzelt und selten. Wie kann es gelingen, mehr Kunstschaffende, Kuratierende, Veranstaltende und Finanzierende für das gesamte Stadtgebiet als Produktions-und Präsentationsraum von Kunst zu interessieren?
Darüber lohnt es sich zu diskutieren.
Auf dem Podium:
Sandra Silbernagel (Initiative „Brunnen für Münster“, Bildhauerin, Atelier in Coerde)
Ekkehard Neumann (Vorsitzender des Westdeutschen Künstlerbundes, Ateliergemeinschaft Hawerkamp)
Susanne von Bülow (Künstlerin, Dozentin, Ateliergemeinschaft Schulstraße)
Jochen Koeniger (Sommerakademie, Kurator „Kunst am Rand“)
Moderation: Dr. Bernd Apke (Kunsthistoriker)
Die Diskussion beschränkt sich natürlich nicht nur auf das Podium, auch das Publikum kann sich einbringen.
Raum: Agora
Eintritt: frei