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Straßennamen in Münster
Bedeutungen und Hintergründe
Beelertstiege
Stadtbezirk Münster-Mitte
Statistischer Bezirk Dom
Lage im Stadtplan
Entstehung 1960 22.02.1960
Amtsblatt 10/1960 20.04.1960
Diese Straße wurde im Jahre 1960 nach dem Prälaten und Stadtdechanten Friedrich Beelert benannt, der am 11. Juli 1858 in Bottrop geboren wurde. Seit dem Jahre 1910 wirkte er als Pfarrer an St. Ludgeri. Er starb am 16.1.1940. Nicht zuletzt wegen seines urwüchsigen Humors war Prälat Beelert eine stadtbekannte Persönlichkeit.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche Zeitung, etwa 1957/58
Friedrich Beelert, *11.7.1858, †16.1.1940, Pfarrer von St. Ludgeri, Prälat, Domkapitular, Stadtdechant von 1938 bis 1940. Sein Grab befindet sich auf dem Zentralfriedhof, Bereich Ludgeri, Alter Teil, Pfarrgeistliches Feld.
Quelle: Bernhard Müller-Cleve, Vom Central-Kirchhof 1887 zum Zentralfriedhof 1987, Münster 1987
Was ist eine Stiege?
Der Flurname "Stiege" ist vor allem im Münsterland und auch im östlichen Westfalen weit verbreitet, kann aber Ortsfremde in die Irre führen. Denn gewöhnlich weist dieses Wort ja bergauf: Es meint einen Anstieg, einen Bergpfad oder auch eine Treppe. Auch in Westfalen war das so: Das alte plattdeutsche Wort "Stiege" bezeichnete etwa die Treppe zur Upkammer, aber auch die Hühnerleiter im Stall. "Stiege" nannten die Bauern auch den Querbalken, auf dem sie einen Zaun oder eine Hecke übersteigen konnten.
Im Münsterland aber setzte sich eine weitere Bedeutung durch, denn "Stiege" sagten die Bauersleute bald auch zu kleineren Fußwegen.
Stiegen dienten als
Zufahrt zum Hof: Hülskotters Stegge (Gronau), Enxkers Stegge (Ammeloe), Berings Stiege (Weseke), Hackmanns Stiege (Neuenkirchen), An der Nordorper Stiege (Borken), oder als
Weg zur Mühle: An der Mühlenstiege (Epe, Münster, Höster), Möllenstegge (Coesfeld), an de Muhlenstegge (Neuenkirchen), als
Weg zur Kirche oder zum Friedhof: Kerkstegge (Coesfeld, Nateln bei Soest), Kierkstege (Münster); Laichenstiege (Altenberge), Liekstegge (Groß Reken), Lickstegenkamp (Billerbeck) oder als
Weg ins Nachbardorf: An de Wessumer Stiege, an der Wüllner Stegge (beide in Ahaus), Himmighäuser Fußstiege (Snadebeck bei Höxter).
Die Stiege hat aber ihre ursprüngliche Bedeutung des Steigens und Kletterns nicht verloren. Das klingt vor allem im Namen des Sauerlandes an wie etwa "Auf der Bergsteige" in Saalhausen oder "Steigenberg" in Drolshagen. (...)
Quelle: Gisbert Strotdrees in Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe, Münster, Ausgabe 15/2014
Im Stadtgebiet Münster gibt es 41 Straßennamen mit dem Grundwort Stiege. Nur ein Teil davon sind historische Bezeichnungen wie Gasselstiege, Meesenstiege oder Woortstiege. Andere 'Stiege'-Namen sind leider Neuschöpfungen, die historisch klingen sollen.
Es sind:
Appelbreistiege,
Beelertstiege,
Bernsmeyerstiege,
Boeckmannstiege,
Brinkmannstiege,
Brüggstiege,
Coerdestiege,
Derßenbrockstiege,
Dingstiege,
Doris-Wortmann-Stiege,
Eckernstiege,
Feldstiege,
Feldstiegenkamp,
Feuerstiege,
Gartenstiege,
Gasselstiege,
Hagelbachstiege,
Haselstiege,
Jungfer-Willemin-Stiege,
Langenhorster Stiege,
Laustiege,
Linnebornstiege,
Lühnstiege,
Luntenstiege,
Marks-Haindorf-Stiege,
Meesenstiege,
Mersmannsstiege,
Niedenstiege,
Ossenkampstiege,
Papenstiege,
Paula-Wilken-Stiege,
Pieperstiege,
Potstiege,
Schelmenstiege,
Schildstiege,
Schlautstiege,
Schlikötterstiege,
Sendener Stiege,
Uppenkampstiege,
Wittoverstiege und
Woortstiege.
Historische Hausnummerierung
Die Hausnummern in der Beelertstiege sind nach der
"Berliner Hufeisen-Nummerierung" vergeben.
Gehört zum Thema:
- katholisches Münster
- Ortsbezug zur Ludgerikirche
- Altstadt