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Straßennamen in Münster
Bedeutungen und Hintergründe
Immenkamp
Stadtbezirk Münster-Hiltrup
Statistischer Bezirk Hiltrup-Ost
Lage im Stadtplan
Entstehung 1974 29.05.1974
Amtsblatt 37/1974 18.12.1974
Immenkamp ist ein in dieser Gegend überlieferter Flurname.
Immen am Hof
Die Bienenhaltung war einmal sehr eng mit der Landwirtschaft in Westfalen verknüpft und auf nahezu jedem Hof zu finden. Eine einzelne Biene hieß im Plattdeutschen die "Imme". Ein Bienenvolk bzw. -schwarm hieß fast genauso: der "Imm".
Diese alten Worte sind nicht mehr gebräuchlich. Aber verschwunden sind sie deswegen nicht: Die "Imme" zum Beispiel verbirgt sich in der Berufsbezeichnung des Imkers - und in unendlich vielen Flurnahmen in Westfalen wie Immenkamp und Immenwiese, Immenwald oder auch Immenhof.
Weitere Beispiele: Das Flurstück "Imschuer" ist beispielsweise in Epe oder Reken bekannt. Es hat seinen Namen vom überdachten Bienenstand oder Bienenhaus erhalten, von der "Immenschauer", die hier einmal aufgestellt wurde. Ähnlich sind Flurnamen entstanden wie "ächtert Imschuar" oder "Imschuars Büschken" in Coesfeld, "Immenschauer" in Blomberg und Grevenhagen im Lippischen sowie auch "Immenhütte" in Hirschberg bei Warstein, Beckum oder Lippstadt.
Der "Imgarten" in Schale, "Immengorn" in Groß Reken und "Immengooren" in Nordvelen bezeichnet nicht etwa einen Garten, sondern einen Zaun bzw. ein umzäuntes Gelände. Dort konnten die Bienenkörbe und -völker sicher aufgestellt werden.
Quelle: Gisbert Strotdrees in Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe, Münster, Ausgabe 5/2014
Kamp ist das niederdeutsche Wort für eine Fläche, die Acker, Wiese, Weide, Wald oder auch Busch sein konnte. Zum Beispiel Feldkamp für einen Acker, Holtkamp für ein mit Wald bewachsenes Stück, Buschkamp für eine mit Sträuchern und Gehölzen bewachsene Fläche.
Es gibt in Münster 106 Straßennamen mit dem Wort Kamp. Die Aufzählung der Straßennamen und weitere Erläuterungen stehen beim Feldkamp.
Die Straße hieß vor 1975 Heimstättenweg.
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