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Friedrun Vollmer - 100 Tage im Amt
Ein Resümee und Ausblick
Ende Januar, kurz nach dem Sturm „Friederike“, bin ich angekommen, der Schlosspark war gesperrt und vom Musikschuldach hatte es ein paar Schindel geweht. Eben so stürmisch waren die nächsten Tage für mich: am dritten Arbeitstag schon die Moderation DES großen Jahresevents der Westfälischen Schule für Musik, des „Konzerts des Jahres" im Theater Münster!
Mit viel Verve habe ich mich über alle Ensembles, deren Leiter und Leiterinnen und viele wunderbare Musik plus deren Entstehungsgeschichte informiert und mich durch die Konzertprogrammatik gewühlt, und dann mit Stolz und Respekt - und innerer Aufregung, schließlich war es ja mein öffentlicher Einstand in Münster! - die ganze Bandbreite unserer wunderbaren Musikschule wahrgenommen.
Mit unvermindertem Tempo ging es in den nächsten Tagen gleich in weitere Themen: Personalplanung 2018 und 2019 und die Auseinandersetzung mit den ungleichen Beschäftigungsverhältnissen an der Westfälischen Schule für Musik, Antrittsbesuche quer durch die Stadt und bei den relevanten städtischen Ausschüssen, Haushaltsplanung, Netzwerkerei und Unterrichtshospitationen, der Vorbereitung des Jubiläums "100 Jahre Städtische Musikschule" (zusammen mit Musikhochschule und Sinfonieorchester) bis hin zu den Diskussionen zum Bau eines neuen Musikcampus … Noch stehen Besuche in allen Außenstellen an, von vielen unserer Kolleginnen und Kollegen kenne ich nur den Namen, mit den e.V.-Musikschulen der Stadt Münster denken wir über Qualitätsmanagement nach, ich bin gespannt auf das Eintauchen in Geschichte der Stadt und der Westfälischen Schule für Musik, wenn die Recherchen zur Vergangenheit im Stadtarchiv starten - zugleich aber auch darauf, mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Musikschule Zukunft zu denken und konzeptionell wie strategisch unser Haus für das nächste Jahrhundert aufzustellen ...
Neben aller intensiven Arbeit habe ich aber auch schon Münster in vielschichtigen anderen Perspektiven erschnuppern und erfahren können - beim Rosenmontagsumzug etwa, beim Schlendern über den Wochenmarkt oder in der Osternacht im Dom. Ich habe die zarte Eisschicht auf dem Aasee und das lautstarke Vogelbrüten in den Rieselfeldern bewundert, war samstags an der Werse joggen und radele täglich mehrfach durch das hellgrüne Säulenportal, das die Bäume an der Promenade bilden - zusammen mit etlichen anderen fröhlich schauenden Menschen.
Ich finde es erstaunlich, welche Lebenszufriedenheit und auch Freundlichkeit mir in der Stadt begegnen. Und dankbar bin ich für den Einstieg, der durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen, insbesondere mit Angelika Schröer und meinem Stellvertreter Lars Motel, sehr erleichtert wurde.
Münster ist wunderbar und ich freue mich, mit jedem Tag hier ein Stückchen mehr heimisch zu werden.