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Integriertes Flächenkonzept Münster
Siedlung, Freiraum und erneuerbare Energien in der Balance
Die Stadt Münster steht vor der Aufgabe, die derzeitigen und zukünftigen Herausforderungen der räumlichen Stadtentwicklung auszubalancieren: Wachstumsdruck für dringend benötigte neue Wohnungen und Arbeitsstätten, Umsetzung der Ziele zur Klimaneutralität Münsters, Schutz und Weiterentwicklung der Natur- und Freiräume in der Stadt. Die Flächen für neue Entwicklungen sind begrenzt – es gilt daher die Flächenkonkurrenzen zwischen unterschiedlichen Ansprüchen zu identifizieren, sorgsam miteinander abzuwägen und bestmöglich zu lösen.
Mit dem Integrierten Flächenkonzept Münster richtet Münster den Blick frühzeitig, proaktiv und integriert auf künftige Entwicklungen. Ziel ist es, Entwicklungsflächen unter anderem für neuen Wohnungsbau zu identifizieren, Flächenpotenziale für eine klimaneutrale Energieversorgung bereitzustellen und gleichzeitig die hochwertigen Freiräume der Stadt als wesentliches Alleinstellungsmerkmal zu schützen und weiterzuentwickeln.
IFM-Prozess im Kontext der Regionalplanfortschreibung
Die Regionalplanungsbehörde erwartet im Zuge der aktuellen Fortschreibung des Regionalplans Münsterland eine fundierte Stellungnahme der Stadt Münster. Der IFM-Prozess leistet hierfür einen zentralen Beitrag.
Im neuen Regionalplanentwurf wird ein großes Flächengerüst für künftige Siedlungspotenzialflächen aufgezeigt. Der IFM-Prozess soll eine fachlich ausgewogene Abwägung vorbereiten, und vor allem durch eine integrierte Betrachtung auch die beiden Schlüsselthemen "Erneuerbare Energie" und "Freiraum" berücksichtigen. Ziel ist es, einen nachhaltigen Rahmen für die zukünftige räumliche Stadtentwicklung zu schaffen und zugleich in Bezug auf künftige Wohn- und Arbeitsstättenbedarfe in Münster handlungsfähig zu bleiben. Der Prozess ist informell und wird proaktiv von der Stadt durchgeführt, er wird jedoch durch die formalen Beteiligungsschritte und Fristen der Regionalplanungsbehörde zeitlich fixiert.
Mehr zum Hintergrund und zu den Akteuren
Aktuell
Weitere Stufe im Werkstattverfahren erreicht
Der Weg zum integrierten Konzept führt über ein dreistufiges Werkstattverfahren, in dem auf breiter Basis die Leitplanken erarbeitet werden. Eine erste "Ziel-Werkstatt" bildete Anfang Februar den Auftakt. Ende März wurden nun in der zweiten "Flächen-Werkstatt" die gemeinsame Zielsetzung und Wertehaltung sowie Potenzial- und Konflikträume in den Blick genommen.
Flächen-Werkstatt: Konkrete Potenzialflächen und mögliche Konflikträume
Das interdisziplinäre Expertenteam, das im Auftrag der Stadtverwaltung den gesamten Erarbeitungsprozess begleitet, hat die Ergebnisse der ersten Werkstatt in den Entwurf einer Charta gegossen. Sie wurde nun Ende März in der zweiten Werkstatt "Flächen" in großer Runde vorgestellt und diskutiert. Die rund 60 Teilnehmenden (darunter lokale Politikerinnen und Politiker, Fachbotschafterinnen und -botschafter für die Themen Wohnen, Umwelt-, Naturschutz/Landwirtschaft, Klima/erneuerbare Energien, Gewerbe und Vertreterinnen und Vertreter von Stadtwerke und Stadtnetze) näherten sich damit einer gemeinsamen Zielsetzung und Wertehaltung zur künftigen räumlichen Stadtentwicklung für Münster an. Aus den verschiedenen Perspektiven wurden konkrete Potenzialflächen in den Blick genommen und mögliche Konflikträume kartographisch sichtbar gemacht. Das Herausarbeiten von Konsens-, Konflikt- und Synergieräumen stand hierbei im Fokus der Diskussionen.
Ziel-Werkstatt: Kompass eingestellt
In der ersten Werkstatt am 1. Februar 2023 ging es darum, die Vielzahl der bestehenden Strategien und Konzepte aufzuarbeiten, nebeneinander zu stellen und gemeinsam mit der Stadtverwaltung, Fachplanerinnen und Fachplanern, städtischen Akteuren und politischen Sprecherinnen und Sprechern eine gemeinsame Zielperspektive zu entwickeln. Dabei war besonders wichtig, die Perspektiven Siedlung, Freiraum und erneuerbare Energien gesondert wie auch in Abhängigkeit voneinander zu diskutieren.
Ziel der ersten Werkstatt war eine Sensibilisierung der Teilnehmenden für das Thema der integrierten Stadtentwicklung, also den wachsenden Anforderungen an die begrenzten Flächen und den damit verbundenen Nutzungsdruck und mögliche Zielkonflikte. Die drei Perspektiven Siedlung, Freiraum und erneuerbare Energien wurden in Kleingruppen eingehend an thematischen Stationen diskutiert und angereichert. Gemeinsam wurde sich anschließend auf eine wertebasierte Haltung zur integrierten Zukunftsentwicklung der münsterschen Stadtlandschaft verständigt.
Das Werkstattverfahren im Überblick
Im Werkstattverfahren werden gemeinsam die Meilensteine gesetzt. Die Erarbeitung des Integrierten Flächenkonzepts Münster wird durch einen kooperativen Werkstattprozess begleitet.
In drei aufeinander aufbauenden Werkstatt-Formaten wird zunächst die Konzeptbasis in Form eines Leitbildes für die münstersche Stadtlandschaft anhand von Zielen und Werten verhandelt. Darauf aufbauend werden Flächen- und Zielkonflikte auf der räumlichen Ebene sichtbar gemacht und in Form von möglichen Zukunftszenarien eingehend öffentlich diskutiert.
Werkstatt "Ziel" | 1. Februar 2023
In der ersten Werkstatt werden Politik und Verwaltung, unterstützt durch ein interdisziplinäres Team aus Fachplanerinnen und Fachplanern eine Charta für Münster erarbeiten, in der die grundlegenden Ziele und Werte der räumlichen Stadtentwicklung für Münster festgehalten werden. Im einem ersten Schritt werden dafür die bestehenden Strategien und Konzepte der Stadt Münster gesichtet, analysiert und zusammengedacht - als Grundlage für die kommenden flächenbezogenen Abwägungsprozesse.
Werkstatt "Flächen" | 28. März 2023
Die gemeinsam formulierten Ziele werden in der zweiten Werkstatt auf die räumliche Ebene gebracht und anhand einer konkreter werdenden Flächenkulisse in den Handlungsfeldern Siedlung, Freiraum und Energie diskutiert. Konflikte werden so sichtbar.
Werkstatt "Szenarien" | 23. Mai 2023
Im Rahmen der dritten Werkstatt werden die Erkenntnisse zur weiteren räumlichen Entwicklung, z. B. in Form von Szenarien aufbereitet, und diese mit der Stadtgesellschaft öffentlich diskutiert.