Reflexionen und Impulse zwei Jahre nach der Ausstellungseröffnung
Am 29. März 2015 konnte mit einem Festakt die neue Dauerausstellung der Villa ten Hompel unter dem programmatischen Titel "Geschichte – Gewalt – Gewissen" eröffnet werden. Im Spiegel neuer Forschungsimpulse sollen wissenschaftliche wie didaktische Perspektiven der Vermittlung der drei titelgebenden Themenkomplexe diskutiert werden.
Der Eintritt zum Kolloquium ist frei.
Es wird um Anmeldungen an tenhomp@stadt-muenster.de bis zum 22. März 2017 gebeten.
Prof. Dr. Alfons Kenkmann/Dr. Christoph Spieker (Münster): Einführung
Dr. Martin Winter (Leipzig): Gewalt und Erinnerung im ländlichen Raum: Die deutsche Bevölkerung und die Todesmärsche
Thomas Köhler (Münster): Die Ordnungspolizei in Polen 1939/40 zwischen Mordeinsätzen und Medienpropaganda
Dr. Marco Dräger (Göttingen): Deserteur-Denkmäler in der Geschichtskultur der Bundesrepublik
Martin Hölzl (Berlin): Die Überprüfungs- und Entziehungspraxis bei Kriegsopferrenten von NS-Tätern
Der Abendvortrag muss leider ausfallen, da der Referent erkrankt ist.
19 Uhr, Öffentlicher Abendvortrag:
Prof. Dr. Jörg Baberowski (Berlin): Räume der Gewalt
Warum tun Menschen einander Gewalt an? Eine eindringliche Studie über den kulturellen Umgang mit Gewalt von dem vielfach ausgezeichneten Stalinismusforscher und Historiker Jörg Baberowski.
Jede Erklärung der Gewalt sehnt ihr Ende herbei. Das Leben soll schöner werden und die Gewalt aus ihm verschwinden. Doch die Gewalt war und ist eine für jedermann zugängliche und deshalb attraktive Handlungsoption – und kein "Betriebsunfall" oder "Extremfall". Wer wirklich wissen will, was geschieht, wenn Menschen einander Gewalt antun, muss eine Antwort auf die Frage finden, warum Menschen Schwellen überschreiten und andere verletzen oder töten.
Nach seinem preisgekrönten Buch über das stalinistische Gewaltsystem legt der bekannte Historiker Jörg Baberowski nun eine nicht minder beeindruckende Studie über den sozialen, kulturellen und wissenschaftlichen Umgang mit Gewalt vor.
Prof. Dr. Jörg Baberowski studierte Geschichte und Philosophie und ist seit 2002 Professor für Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen zählen: "Der Rote Terror. Die Geschichte des Stalinismus", "Der Sinn der Geschichte. Geschichtstheorien von Hegel bis Foucault" und zuletzt "Verbrannte Erde. Stalins Herrschaft der Gewalt". "Verbrannte Erde" wurde 2012 mit dem Preis des Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.
"Jörg Baberowski hat ein überaus kluges Buch über die Gewalt geschrieben, weil er auf große Theorien und einfache Lösungsvorschläge verzichtet hat." (Herfried Münkler in Die Zeit)
"Mehr kann ein Historiker mit seiner Feder wohl nicht erreichen." (Sönke Neitzel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung)
Am Stand des Buchladens "Rosta" können Bücher des Autors erworben werden, die der Autor auf Wunsch signiert.
Der Abendvortrag findet in Kooperation mit der Dokumentations- und Forschungsstelle "Justiz und Nationalsozialismus" und dem Evangelischen Forum Münster statt.
Geschichtsort Villa ten Hompel
Kaiser-Wilhelm-Ring 28
48145 Münster
Tel. 02 51/4 92-71 01
Fax 02 51/4 92-79 18
Mittwoch, Donnerstag: 18-21 Uhr
Freitag bis Sonntag: 14-17 Uhr
Di, Mi, Fr: 9-12 Uhr
Do: 9-16 Uhr
Außerhalb dieser Zeiten ist ein Anrufbeantworter geschaltet. Führungen und Projekttage nach Vereinbarung.
Per Bus mit der Ringlinie 33 und 34 (Haltestelle: Villa ten Hompel)