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Veranstaltungen
Rückkehr eines Gespenstes?
Antisemitismus und Judenhass in Deutschland heute
(1.7.2015) Gibt es eine neue Qualität antisemitischer Gewalttaten in Deutschland? Gleich zu Beginn stellte Alex G. Elsohn diese zentrale Frage seines Vortrags an die knapp 40 Besucherinnen und Besucher der Abendveranstaltung in der Villa ten Hompel und lieferte damit die Vorlage für ein diskussionsfreudiges "Mittwochsgespräch".
Alex G. Elsohn ist unter anderem Repräsentationsdirektor der Universität Tel Aviv verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit in Nordwest-Europa und war langjähriger Repräsentant und europäischer Direktor der Kibbutzbewegung. Als Unternehmer ist er im Bereich Management & Consulting als Berater und Mediator aktiv. Als Antwort auf die Frage, ob vor allem der Sommer 2014 eine neue Qualität von antisemitischer Gewalt hervorgebracht hat, lieferte der Vortrag differenzierte Aussagen. Anhand von Strafverfolgungsstatistiken und ihrer kritischen Einordnung wurde die oft undifferenzierte Darstellung der Medien, über den Antisemitismus in unterschiedlichen Teilen der deutschen Mehrheits- und Migrationsgesellschaft, analysiert.
Im Laufe des Vortrags wurde herausgearbeitet: Dem "Gespenst" des Antisemitismus, ist nicht mit der Bewertung von Statistiken und der Analyse von Daten beizukommen, sondern in der konsequenten Bekämpfung von jedweden Ausgrenzungsmechanismen. Den Antisemitismus zu bekämpfen, bedeutet, den Rassismus der gesellschaftlichen "Mitte" nicht als Trittleiter zu benutzen, sondern eben diesen und die Islamfeindlichkeit zu bekämpfen – so das Fazit des Vortrags.
(Text: Mathias Hoth, Praktikant im Geschichtsort Villa ten Hompel/mobim)