Harald Redmer

Harald Redmer wurde 1954 in Oberhausen/Rhld. geboren.
Nach Abschluss seines Germanistik- und Philosophiestudiums an der Universität Münster, absolvierte er das Staatsexamen für Lehramt an Gymnasien und arbeitete 1981 als Lehrer am Westfalen-Kolleg Dortmund.

Seit 1983 arbeitet er als freier Schauspieler, Regisseur, Dramaturg und Produzent. Julia Varley (Odin Teatret Dänemark), Robert Harvey (Roy Theater, Frankreich), Wlodzimierz Staniewski (Gardzeniece Association, Polen) haben ihn als Lehrer bis 1990 stark beeinflusst. 1994 absolvierte er extern die staatliche Schauspielprüfung.

Er war 1985 Mitbegründer des Pumpenhaus Münster und gehörte dem Ensemble bis zu dessen Auflösung 1999 in verschiedenen Funktionen an. Er spielte in über 30 nationalen und internationalen Produktionen, führte gelegentlich auch Regie und arbeitete in der künstlerischen Leitung des Pumpenhaus und auch in der Administration.

Schon vor Auflösung des Pumpenhaus-Ensembles gründete er 1996 das Theater-Produktionslabel phoenix5. Neben eigen verantworteten Produktionen und Auftragsarbeiten (u.a. Novecento, Wasser löst, NoTimeToulouse) entwickelte sich seit 2002 eine enge Partnerschaft mit dem fringe-ensemble aus Bonn, dem er mittlerweile fest angehört. phoenix5 und fringe ensemble haben über 10 Produktionen gemeinsam konzipiert und auf die Beine gestellt. Höhepunkte waren u.a. größere internationale Koproduktionen mit der Schweiz (Rote Fabrik Zürich) und mit Lettland (United Intimacy Riga) und 2003 die erste dokumentarische Theaterarbeit Grenzgänger. 2006 erhielt Geschichten+ beim Favoriten-Festival in Dortmund den Preis für die beste Produktion.

Als Regisseur erhielt Harald Redmer beim Internationalen Theaterfestival in Kairo 1995 den Preis als bester Regisseur für die Bearbeitung von Kleists Penthesiliea. Zuletzt führte er Regie für Cactus Junges Theater.

Als Schauspieler spielte er für das Boulevard-Theater Münster, Theater Titanick Münster/Leipzig, Borchert Theater Münster, Kapuzinertheater Luxemburg, Städtische Bühnen Bonn, Schwankhalle Bremen. Gelegentlich ist er im Fernsehen zu sehen (u.a. Lindenstrasse, Tatort, Wilsberg). Mittlerweile vermittelt er seine gesammelten Erfahrungen auch als Coach, zuletzt mit großem Erfolg für Anwälte und Richter.

Die Arbeit mit dokumentarischen Interviewtexten und Filmen als Material für Theaterproduktion begleitet Harald Redmer seit Grenzgänger. Skol, Geschichten+, I said the thing you told me not to say und zuletzt Schillers Räuber wurden stark davon beeinflusst. Auch die neueste Produktion – Brechts Heilige Johanna der Schlachthöfe – wird starke dokumentarische Anteile haben. Die hier gezeigte Filmarbeit ist Resultat dieser Erfahrungen mit dokumentarischem Material. Sie markiert einen Zwischenstand.

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