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Veranstaltungen
"Fremde Eltern"
Zeitgeschichte in Tagebüchern und Briefen 1933–1945
Dienstag, 24. Oktober 2017, 19 Uhr
Joachim Krause, Ursula Knepper und Dr. Michael Krause (Dresden)
Brisante Entdeckung auf dem Dachboden des Pfarrhauses: Lange nach dem Tod seiner Eltern (1995/2000) und 70 Jahre nach dem frühen „Heldentod“ seines Onkels findet Joachim Krause fast 2.000 Briefe, die sie sich in den Jahren 1933 bis 1945 geschrieben haben. Wie beim Zusammensetzen eines Puzzles gewinnen in den Texten nach und nach ihr damaliges Denken, ihr Leben und Handeln Konturen. Die drei jungen Leute suchen Orientierung und sie streiten – über den Nationalsozialismus und die Juden, über den Sinn von Krieg und Tod, über Sexualmoral und Glaubensfragen. Die Mutter erweist sich als glühende Verehrerin Hitlers, der Onkel als fanatischer Offizier, nur der Vater bewahrt sich eine gewisse kritische Distanz zur nationalsozialistischen Ideologie.
Ihre Briefe werden zu authentischen Zeugnissen der Zeitgeschichte.
„Solch ungeschönte Stimmen aus der Vorzeit lassen uns begreifen, welcher Welt die heutige entstammt. Wir hören, wer unsere Eltern waren, bevor wir sie kannten.“ (Dr. Christoph Dieckmann)
Joachim Krause war bis 2010 war Beauftragter für Glaube, Naturwissenschaft und Umwelt in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Sachsen.
Eine Veranstaltung des Evangelischen Forums Münster e.V. in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V.