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Geschichte der Streetwork
...wie alles anfing - und dann weiterging:
1990
Nachdem die Gruppe der Punks in Münster durch Hausbesetzungen, Punkertreffen und Beschwerden der Kaufmannschaft in den Mittelpunkt öffentlichen Interesses gerückt ist, wird vom Jugendinformations- und -beratungszentrum (Jib) und der Jugendsozialarbeit ein Grobkonzept für Streetwork am Hauptbahnhof erstellt.
1991
Zwei ABM-Stellen werden für den Arbeitsbereich Streetwork ausgeschrieben, können aber nicht besetzt werden.
August:
Bernhard Paschert, vorher fünf Jahre im Jib als Sozialarbeiter tätig, übernimmt den Arbeitsbereich Streetwork für zwei Jahre als Modellprojekt. Ein kleiner Raum im Jib wird ihm als Büro zur Verfügung gestellt, er beginnt mit der aufsuchenden Arbeit im Bahnhofsbereich.´
1992
August:
Martina Bodenmüller beginnt als freie Mitarbeiterin mit dem Schwerpunkt Mädchenarbeit.
September:
Nach längerer Suche findet sich ein geeignetes Haus für ein Wohnprojekt. Nach gemeinsamer Renovierung können vier junge erwachsene Männer in das "Waldhaus" einziehen. Gleichzeitig findet sich ein Stellplatz für einen Bauwagen für einen jungen Erwachsenen.
1993
Januar:
Kauf eines Kastenwagens für die Streetwork, der im Sommer in Eigenarbeit zum Wohnmobil ausgebaut wird.
Juli:
Aufgrund der erfolgreichen Arbeit wird das Modellprojekt "Streetwork" abgesichert und mit einer festen Stelle ausgestattet.
September:
Bernhard Paschert übernimmt die Leitung des Hauptsachgebietes Jugendsozialarbeit, Georg Piepel wird für die Streetwork eingestellt.
Oktober:
Im ehemaligen Backstage-Raum des Jib wird ein Frühstücksangebot parallel zur offenen Sprechstunde für Jugendliche und junge Erwachsene installiert.
1994
Januar:
Ergänzend zur aufsuchenden Arbeit vor Ort wird das Streetwork-Mobil als mobile Anlaufstelle am Bahnhof eingesetzt.
Juli:
Der bisher provisorisch eingerichtete ehemalige “Backstage-Raum“ wird zur Wohnküche umgebaut und mit Waschmaschine, Trockner und einer kleinen Kleiderkammer ausgestattet. Diese niedrigschwelligen Hilfen werden von der Zielgruppe intensiv genutzt.
1995
Dezember:
Für Mädchenarbeit im Streetwork-Bereich wird eine ABM-Stelle geschaffen und mit Martina Bodenmüller besetzt.
1996
Januar:
Das Szene-Info, ein Wegweiser durch das Hilfesystem für wohnungslose Jugendliche und junge Erwachsene, wird erstmalig herausgegeben.
Oktober:
Schaffung von niedrigschwelligen Wohnprojekten. Zusammen mit der Jugendwerkstatt wird eine ehemalige Tankstelle zum Wohnraum für zwei junge Erwachsene aus der Punkszene ausgebaut. Gleichzeitig findet sich ein Stellplatz, auf dem für vier wohnungslose junge Erwachsene Bauwagen aufgestellt und gemeinsam ausgebaut werden.
1997
Mai:
Nachdem die Raumkapazitäten im Jib nicht mehr ausreichen, zieht die Streetwork in neue Räume in der Hafenstraße 43. Die Streetwork wird damit zur eigenständigen Einrichtung.
1998
November:
Die Streetwork wird Fachstelle in der neuen Abteilung Jugendsozialarbeit.
Dezember:
Der Bereich Mädchenarbeit wird durch Umwandlung der ABM in eine feste Stelle abgesichert. Mit Kontaktzahlen von 250 namentlich bekannten Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind Kapazitätsgrenzen erreicht.
1999
Juli:
Nachdem Martina Bodenmüller im April das Arbeitsfeld wechselt, wird Heike Nees neue hauptamtliche Mitarbeiterin in der Streetwork.
September:
Einrichtung eines speziellen Angebotes zur Wohnungssuche.
November:
Die Fachstelle erstellt eine Bestandsaufnahme “Streetwork / Mobile Jugendarbeit in Münster“ mit dem Ziel der Vernetzung und Qualifizierung dieses in Münster expandierenden Arbeitsfeldes.
2000
Februar:
Gründung und Übernahme der Geschäftsführung des Arbeitskreis Streetwork / Mobile Jugendarbeit Münster.
2001
Januar:
Aufstockung der Fachstelle um eine befristete 30-Stunden-Stelle, die mit Petra Schlickbernd besetzt wird. Ziel ist die Intensivierung der aufsuchenden Arbeit und Einzelhilfe sowie eine enge Kooperation mit den städtischen Service- und Ordnungskräften.
August:
Erweiterung des Angebotes zur Wohnungssuche um ein spezielles Beratungsangebot zu Arbeit, Ausbildung und Schule in Kooperation mit dem Jugendausbildungszentrum.
September:
Die Streetwork feiert ihr 10-jähriges Jubiläum.
2002
März:
Personalwechsel: Georg Piepel wechselt zur Fachstelle Suchtvorbeugung in die Drogenhilfe des Amtes für Kinder Jugendliche und Familien. Heike Nees übernimmt die Fachstellenleitung und Karsten Langwald wird als neuer hauptamtlicher Mitarbeiter eingestellt.
August:
Anschaffung vier neuer Bauwagen durch Spenden für die niedrigschwelligen Wohnhilfen an der Steinfurter Straße und Umzug auf ein Nachbargelände, Entsorgung der alten Bauwagen
2003
Januar:
Die befristete Stelle von Petra Schlickbernd wird als 19,25 Stunden-Stelle für ein weiteres Jahr finanziert.
Die Tankstelle als Wohnprojekt wird aufgegeben.
2004
Januar:
Die befristete Stelle von Petra Schlickbernd wird als 19,25 Stunden-Stelle für ein weiteres Jahr finanziert.
August:
Personalwechsel: Karsten Langwald verlässt die Streetwork und Christoph Cramer wird als neuer hauptamtlicher Kollege eingestellt.
2005
Die Bewohner des Bauwagenprojektes werden nach und nach in eigenen Wohnraum überführt. Der Platz an der Steinfurter Straße kann nicht mehr bewohnt werden. Das Projekt wird sozialverträglich aufgelöst.
September:
Heike Nees wechselt von der Streetwork zur Fachstelle Jugendförderung, Stefan Scholz übernimmt die Teamleitung. Die Fachstelle Streetwork wird organisatorisch als Einrichtung in die Fachstelle Drogenhilfe integriert.
2006
Januar:
Bedingt durch stadtweite Konsolidierungsmaßnahmen werden die Planstellen der Streetwork um eine halbe Stelle reduziert. Mit der Integration in die Fachstelle Drogenhilfe werden Ressourcen im Bereich der Suchtbratung Jugendlicher gebündelt und ein funktionierendes Qualitätsmanagement installiert.
März:
Als neue Herausforderung wendet sich die Streetwork konzeptionell den Auffälligkeiten von Jugendcliquen zu. Flankierende Maßnahmen und Unterstützungsangebote für Multiplikatoren der aufsuchenden Arbeit werden entwickelt.
2007
Januar:
Als tagesstrukturierende Maßnahme für obdachlose Mädchen und junge Frauen wird das geschlechtspezifische Konzept "Frühstück für Mädchen und junge Frauen" entwickelt und umgesetzt. Der Bereich gesundheitliche Vorsorge wird in Kooperation mit einer Ärztin des Gesundheitsamtes in das Angebot integriert.
Juni:
Das neue Handlungsfeld „aufsuchende Cliquenarbeit / Stadtteilteams“ wird konzipiert und umgesetzt. Am Standort Rijasanstraße wird ein kontinuierliches, mobiles Bulli-Angebot installiert. Das Angebot wird durch eine flankierende aufsuchende Arbeit im Sozialraum begleitet.
2008
März:
Der Aufbau der aufsuchenden Arbeit im Stadtbezirk Mitte/Ost wird von einer Kollegin des Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) in enger Kooperation mit der Streetwork durchgeführt und aktiv begleitet. Das Handlungskonzept "aufsuchende Cliquenarbeit / Stadtteilteams" im Bereich Rijasanstraße wird weiterhin kontinuierlich umgesetzt.
Oktober:
Transferstart des Modellprojektes „SeM – Sekundärpräventive Arbeit im Mehrebenenansatz“ mit riskant konsumierenden Jugendlichen / Jugendcliquen im Stadtteil. In Kooperation mit freien Trägern der Stadt Münster wird das Modell auf zwei verschiedene Stadtteile in Münster transferiert. Ein Mitarbeiter der Streetwork ist hier beratend tätig. Ein Risikokompetenztraining (ro.pe-Training) mit ausgewählten Jugendlichen aus den Stadtteilen ist für das kommende Jahr geplant.
2009
Januar:
Zwei Mitarbeiter der Streetwork übernehmen zwei Angebote der Sozialen Gruppenarbeit im Stadtbezirk Mitte-Nord und Mitte-Süd. Die bestehenden Gruppen der Jugendgerichtshilfe wurden an die stadtteilbezogenen und wohnortnahen Angebote der aufsuchenden Arbeit angekoppelt. Die Angebote werden mit neu konzipierten Modulen erweitert und qualifiziert.
2010
Christoph Cramer verlässt zum Februar die Einrichtung Streetwork. Für den Aufgabenbereich wird im April Matthias Eichbauer eingestellt.
Mit Unterstützung durch eine Spende des Lions Club in Münster wird ein neues Fahrzeug angeschafft und die Fortführung der mobilen Angebote gesichert.
Das Suchtpräventionsprojekt "SeM" wird mit einem weiteren Risikokompetenztraining im Stadtteil Hiltrup weitergeführt.
2011
Am 29.07.2011 wurde die Einrichtung 20 Jahre alt. Dieses Jubiläum wurde mit einem Festakt in der Sputnikhalle gefeiert.
Für männliche Jugendliche wird die Präsenzzeit der Ärztin des Gesundheitsamtes beim geschlechtspezifischen Angebot zur Gesundheitsvorsorge ausgeweitet.
Das Angebot der aufsuchenden Cliquenarbeit wird um einen weiteren mobilen Standort an der Fresnostraße erweitert und bei den Jugendlichen etabliert.
In enger Kooperation mit der Drogenhilfe werden die Gruppenangebote zur Suchtprävention "FreD" und "FreaK" von den Mitarbeitern der Streetwork unterstützt. Eine Multiplikatorenschulung zur Suchtvorbeugung nach dem SeM Ansatz wird für Akteure der aufsuchenden Cliquenarbeit konzipiert und umgesetzt.
2012
Das geschlechtspezifische Angebot zur Gesundheitsvorsorge für junge Männer wírd von einem pensionierten Arzt ehrenamtlich durchgeführt.
Der temporäre Standort der aufsuchenden Cliquenarbeit im Bereich Fresnostraße wird an einen Jugendhilfeträger vor Ort übergeben.
Mit dem Ausbau der Kooperation mit der Suchtvorbeugung werden bestehende Gruppenangebote zur Suchtprävention übernommen.
2013
Die Kontaktzahlen blieben im vergangenen Jahr auf einem äußerst hohen Niveau. Die Anzahl der Klienten erhöhte sich noch einmal um 8 % im Vergleich zum Vorjahr und stieg damit auf 326 Personen.
Die Soziale Gruppenarbeit (SGA) wurde mit dem Nachtsportangebot der aufsuchenden Cliquenarbeit zusammengeführt und ist nun sozialräumlich im Stadtbezirk Mitte Nord angesiedelt.
Im Rahmen der Suchtvorbeugung wurden weiterhin bestehende Gruppenangebote übernommen. Als suchtpräventives Modul für Soziale Gruppenarbeit wurde ein ro.pe-Training als Pilotprojekt mit dem Standort Hiltrup durchgeführt.
Petra Schlickbernd verlässt zum 31. Dezember nach 13-jähriger Tätigkeit die Einrichtung.
2014
Jennifer Frost verstärkt seit dem 1. Mai das Team der Streetwork.