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Empfehlung im Juni 2022 von Klocki Klockenbusch

Margret Greiner:
Mutig und stark alles erwarten
Elisabeth Erdmann-Macke. Leben für die Kunst
August Macke war ihre große Liebe. Er starb als Soldat im September 1914.
Und sie war seine große Liebe. Elisabeth Macke geb. Gerhardt heiratete nach Mackes Tod dessen besten Freund und hieß fortan Elisabeth Erdmann-Macke.
Mit großem Einfühlungsvermögen, feinem Humor, vielen Zitaten und Wissen um die Kunst, lässt die Autorin Margret Greiner zehn Jahre einer ganz großen Liebe lebendig werden. Nebenbei zaubert sie die Leser in die Geschichte einzelner Kunstwerke (Lesetipp u. a. Seite 117 "Die Geschichte der Westfälischen Mona Lisa".) Ich habe es gerne gelesen, dieses Buch. Es schenkt eine Art von Unsterblichkeit, die Milan Kundera "Die große Unsterblichkeit" nennt.
Der Krieg hat die glücklichen Jahre brutal beendet. Elisabeth war für August Macke Model, Muse, Kritikerin. Sie war die Mutter seiner Kinder, sein Ein-und-Alles. Es gibt Tagebuchaufzeichnungen, viele Briefe, alles hat die Autorin Margret Greiner studiert, und sie ist dabei Elisabeth Macke und den Menschen in ihrer Nähe sehr nahegekommen. August Macke war stattlich, ein lebensfroher Genießer, überall ein gern gesehener Gast. Mit Wilhelm Busch im Sinn brachte er gute Laune. Lothar Erdmann war anders. „Er war ein sensibler Mann, ein feinsinniger Humanist, der an das Edle im Menschen glaubte, an Ideale, die er verteidigen wollte, an alles, was die Nazis verhöhnten“, schreibt Margret Greiner. Auch ihn hat Elisabeth Erdmann-Macke geliebt. Lothar Erdmann starb im KZ Sachsenhausen im September 1939.
Nach dem Krieg bewohnte sie das Atelier im Macke Haus in Bonn. Mit ein paar Änderungen schaffte sie es, dort leben zu können, wo sie glücklich gewesen war. Das spricht Bände ... ich glaube, sie hat nie aufgehört August Macke zu lieben. Er war die große Liebe ihres Lebens.
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