Empfehlung im April 2025 von Elisabeth Horstkötter

Raynor Winn
Der Salzpfad

Eine Freundin erzählt mir vom Urlaub in Cornwall – und schon spüre ich die Kälte und die Nässe, die ich beim Lesen des Buches oft empfunden habe, obwohl die Lektüre bereits einige Jahre zurückliegt. Der Titel ist von 2021.
Es geht um Armut und Krankheit in der Biografie. Und trotzdem ist der Inhalt so warmherzig und einfühlsam. Ich habe mich als Lesende dieser mir fremden Welt nahe gefühlt.
Ein Ehepaar aus Wales gerät in Armut und muss seine Farm verkaufen. Sie haben kein Geld für eine Wohnung. Also wandern sie den gesamten South West Coast Path, ein bekannter Küstenweg in England. Sie erleben gegensätzliche Begegnungen, werden missachtet, gedemütigt, aber auch wie Freunde empfangen, gastfreundlich aufgenommen. Es gibt keinen Alltag mehr; jeden Tag gibt es neue Herausforderungen, besonders, wenn kein Geld für ein wetterfestes Zelt, noch nicht einmal für eine ordentliche Mahlzeit, da ist. 
Auf der anderen Seite leben die beiden mit der Natur, lernen von ihr und werden durch sie stärker und gesünder.
Dieses Buch ist ein Reisebericht, ja, aber auch viel mehr.  Es beantwortet die Frage, ob es ein guter Plan ist, keinen Plan zu haben.