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Empfehlung im September 2021 von Elisabeth Horstkötter
Martin Suter: Elefant
Roman
Elefanten sind wunderbare Tiere, das wusste ich bereits vor der Lektüre - aber diese Art von Elefanten kannte ich bisher nicht.
Vielleicht kennen Sie die Allmen-Krimireihe oder die älteren Romane wie "Small world" oder "Ein perfekter Freund" des Schweizer Autors Martin Suter, die alle im Diogenes-Verlag erschienen sind. Ich kannte sie und freute mich deshalb über das Geschenk "Elefant" - bevor ich den Klappentext las: "Ein kleiner rosaroter Elefant, der in der Dunkelheit leuchtet". Weiter ist dort die Rede von dem Genforscher Roux und dem burmesichen Elefantenflüsterer Kaung.
Gentechnik und Zirkuswelt - nicht gerade meine Lieblingsthemen. Nun denn, der "Elefant" war ein Geschenk meiner Patentochter, das ich nicht ungelesen zur Seite legen wollte. Und schon nach einigen Seiten war ich mittendrin im Geschehen!
Der Roman aus dem Jahr 2017 spielt in Zürich. Im Mittelpunkt steht der gentechnisch erzeugte rosa Minielefant. Dieser wird von einem Obachlosen gefunden, der sich um ihn kümmert. Eigentlich aber gehört der Elefant zu einem kleinen Zirkus, von wo aus er in eine buddhistische Kultstätte gebracht werden sollte. So jedenfalls der Wille des burmesischen Elefantenflüsterers. Der Genforscher dagegen möchte natürlich Geld und Karriere mit dem Elefanten machen.
Ja, Klischees werden erfüllt in den Charakteren: Da ist der Obdachlose, der Alkoholiker ist, die Villenbesizter, die keine Menschlichkeit kennen, der Gentechniker, der skrupellos handelt. Somit ist das Buch so etwas wie ein Märchen mit Gut und Böse.
Aber es ist auch mehr als ein Märchen. Die schnellen Orts- und Zeitwechsel machen das Buch spannend. Durch die Dynamik einerseits und die sinnliche Sprache andererseits ist es wirklich lesenswert. Leicht zu lesen, unterhaltsam, dabei auch inhaltsvoll und manchmal wunderbar!
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