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Tage des Provinzfilms 2021
Auch in der Filmbranche sind Frauen immer noch unterrepräsentiert, sowohl vor als auch hinter der Kamera. Warum das so ist, wie es sich vielleicht ändern lässt und ob neue Formate auch mehr Chancen für Frauen bedeuten, diesen Fragestellungen gingen die "Tage des Provinzfilms" nach. Unter dem Titel "Luise und ihre Schwestern: Frauen vor und hinter der Kamera" boten Filmservice Münster.Land und die Linse als Veranstalter der "Tage des Provinzfilms" am Donnerstag, 16. und Freitag, 17. September 2021 zwei Podiumsgespräche zu diesem Themenkomplex an. Die Veranstaltungen fanden im Rahmen des 19. Filmfestivals Münster im Schloßtheater in Münster statt. Filmausschnitte und die Vorführung der kompletten Webserie "Haus Kummerveldt" ergänzten die Diskussionsrunden.
Chancengleichheit vor und hinter der Kamera – wie kriegen wir das hin?
Am Donnerstag ging es um die Chancengleichheit in der Filmbranche. Indem die Frauen auf dem Podium auch sehr persönlich über ihren Werdegang sprachen, gaben sie einen guten Einblick über die Schwierigkeiten und Möglichkeiten, mit denen insbesondere Frauen in der Filmbranche rechnen müssen. Männer sind weiterhin als Entscheider dominant, was insbesondere bei der Fördermittelvergabe nicht zu unterschätzen ist. Einig waren sich die Teilnehmerinnen, dass sich die Chancen für Frauen in der Filmbranche in den letzten fünf bis sechs Jahren doch allmählich etwas verbessert haben.
„Making of“ einer Webserie
Am Freitag standen die Veränderungen der Produktions- und Vertriebsbedingungen der neuen Präsentations- und Auswertungsplattformen für Filmemacherinnen und Filmemacher im Mittelpunkt des Gesprächs. Die Produktion von Webserien trifft bisher noch auf wenig Berücksichtigung in den Fördertöpfen der Filmförderungen – man muss bei der Beschaffung von Fördermitteln daher wesentlich kreativer sein und unübliche Wege gehen und weniger filmaffine Fördertöpfe z. B. in der regionalen Kulturförderung anvisieren.
Das Programm
Donnerstag, 16. September 2021
- 19 bis ca. 20.30 Uhr: Podiumsgespräch "Chancengleichheit vor und hinter der Kamera – wie kriegen wir das hin?"
Auch durch die Vereinigung „Pro Quote“ wurde das Thema des ungerechten Zugangs von Frauen zu Fördertöpfen und Jobs sowie deren struktureller Benachteiligung auch im Kultur- und Filmbereich wieder in den Fokus gerückt. Seit Corona hört man nicht mehr viel zum Thema. Ist jetzt alles paletti?
Teilnehmerinnen: Susanna Wüstneck (Filmemacherin, Billerbeck), Anna Schlottbohm (Medienwissenschaftlerin und Filmemacherin, Münster), Lotte Ruf (Produzentin, Düsseldorf) und Corinne Le Hong (Drehbuchautorin und Setrunnerin, Köln), Moderation: Horst Herz (Filmemacher, Dortmund)
- 20.45 Uhr: Filmvorführung "Haus Kummerveldt"
Luise von Kummerveldt will weltberühmt werden, am liebsten als Schriftstellerin. Doch im patriarchalischen Deutschen Kaiserreich ist der weibliche Handlungsspielraum für Frauen enger geschnürt als das Korsett, das sie tragen müssen. Haus Kummerveldt ist die erste fiktionale „Historien-Short-Form-Series“ Deutschlands – ihre Grundzutaten: Melancholie, Morbidität und schwarzer Humor.
Deutschland 2020 – Regie: Mark Lorei – Drehbuch: Cecilia Röski – Schnitt: Jana Stallein - Kamera: Henning Wirtz - Musik: - Mit Milena Straube, Michael Goldberg , Justine Hauer, Fabian Nolte, Marcel Becker-Neu u.a. - 80 Minuten
Freitag, 17. September 2021
- 19 bis 22 Uhr: Podiumsgespräch "Making of einer Webserie"
Das World Wide Web ist eine weitere Präsentations- und Auswertungsplattform von Filmen geworden, nicht nur durch Streamingdienste. Was ist daran lukrativ, Filme für’s www zu machen? Und inwieweit unterscheiden sich die Produktions- und Vertriebsbedingungen vom Kino?
Teilnehmer: Simon Jöcker ("Crimeboy"), Lotte Ruf ("Haus Kummerfeldt") und Daniel Huhn ("Heimatkino", Filmwerkstatt Münster, Benda Film), Moderation: Jens Schneiderheinze (Die Linse)
- Der Eintritt zu den Diskussions-Veranstaltungen ist frei. Bitte mit schriftlicher Anmeldung unter filmservice@stadt-muenster.de oder per Post unter Filmservice Münster.Land, Amt für Kommunikation Stadt Münster, Klemensstraße 10, 48143 Münster.
- Die Teilnehmerzahl ist aufgrund der pandemiebedingten Abstandsregelungen beschränkt.
- Karten für die Vorstellung von "Haus Kummerveldt" sind im Vorverkauf und an der Abendkasse des Schloßtheaters für 8 €/ermäßigt 7 €/Kultursemesterticket 6 € erhältlich.
- Alle Veranstaltungen finden im Schloßtheater, Melchersstraße 81, 48149 Münster statt.