Dürerstraße
Benannt nach Albrecht Dürer, 1471 - 1528, Maler und Graphiker.
Albrecht Dürer, Sohn eines Nürnberger Goldschmieds, absolvierte im väterlichen
Betrieb von 1484 - 1486 eine Ausbildung zum Goldschmied. Von 1486 - 1489 erlernte er in der
Werkstatt Michael Wolgemuts das Malerhandwerk. Wanderschaft und spätere Reisen führten ihn 1490
- 1494 an den Oberrhein sowie 1494 - 1495 und 1505 - 1507 nach Venedig, Rom und Bologna. In den
20er Jahren des 16. Jahrhunderts verbrachte Dürer eine längere Zeit in den Niederlanden. Sein
Leben fiel in die Zeit der deutschen Reformation und der Bauernkriege. Am Anfang seines
umfangreichen Werkes - welches ca. 70 Gemälde, 100 Kupferstiche, 350 Holzschnitte und 900
Handzeichnungen umfasst - standen Selbstbildnisse, die Dürer bereits ab dem 13. Lebensjahr
fertigte.
Dürers Werke sind in besonderem Maße von den damaligen ökonomischen, politischen und religiösen
Kontexten an der Wende von der Spätgotik zur Renaissance geprägt. Anlass der ersten
Italienreise Dürers war das Kennenlernen und Kopieren der Mantegna-Stiche, deren strenger
plastischer Stil von ihm in einigen Altarwerken aufgenommen wurde. In der Zusammenfassung der
Traditionen der deutschen Kunst des 15. Jahrhunderts, durchdrungen von einer an der
italienischen Renaissance orientierten humanistischen Welt- und Kunstauffassung, gelang es
Dürer, eine neue Ausdrucksform zu entwickeln. Seine prägende Formgestaltung hat jener Epoche
den Beinamen Dürer-Zeit eingetragen. Von vielen bedeutenden Persönlichkeiten seiner
Zeit, von Regenten und Gelehrten, schuf er ausdrucksvolle Porträts, wie z. B. von Kaiser
Maximilian, von Melanchthon und Erasmus. Seine zahlreichen Selbstbildnisse zeigen ihn als
stolzen und selbstbewussten Künstler. Die großen Bildtafeln mit Adam und Eva (1507),
das Dreifaltigkeitsbild (1511) oder Die Vier Apostel (um 1526) zählen zu
Dürers bekanntesten Gemälden.
Besonders in der Graphik führte Dürer umfassende Neuerungen ein. Kennzeichnend für ihn war sein
Bemühen um stete Vervollkommnung seiner Kunst. Er wollte die Wirklichkeit und die menschliche
Seele gestalten. Diesem Universalitätsanspruch entsprechend betätigte sich Dürer in Ansätzen
ebenfalls als Städtebauer, Architekt und Kunsthistoriker.
Während seiner niederländischen Zeit schaffte Dürer zahlreiche Studien und dramatische
religiöse Entwürfe, die seine Anteilnahme an den religiösen und politischen Konflikten seiner
Zeit zeigten. 1526 ging aus Dürers Werkstatt der sozialkritische Holzschnitt Der Teppich
von Michaelsfeld hervor, der neben dem Entwurf einer Gedächtnissäule für den Bauernkrieg
als politisch-moralisches Erbe des Künstler galt. Nach Fertigstellung jener Werke widmete sich
Dürer der Vollendung seiner theoretischen Schriften. Im Alter von 56 Jahren verstarb er in
Nürnberg.
Autorin: Andrea Sinzel
Quelle: Liselotte
Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001
- Eintrag in der Neuen Deutschen Biographie Albrecht Dürer
Die Straße hieß ab 1876 Nordstraße B
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