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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Dürerstraße

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Kreuz
Entstehung: 1929
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Benannt nach Albrecht Dürer, 1471 - 1528, Maler und Graphiker.

Albrecht Dürer, Sohn eines Nürnberger Goldschmieds, absolvierte im väterlichen Betrieb von 1484 - 1486 eine Ausbildung zum Goldschmied. Von 1486 - 1489 erlernte er in der Werkstatt Michael Wolgemuts das Malerhandwerk. Wanderschaft und spätere Reisen führten ihn 1490 - 1494 an den Oberrhein sowie 1494 - 1495 und 1505 - 1507 nach Venedig, Rom und Bologna. In den 20er Jahren des 16. Jahrhunderts verbrachte Dürer eine längere Zeit in den Niederlanden. Sein Leben fiel in die Zeit der deutschen Reformation und der Bauernkriege. Am Anfang seines umfangreichen Werkes - welches ca. 70 Gemälde, 100 Kupferstiche, 350 Holzschnitte und 900 Handzeichnungen umfasst - standen Selbstbildnisse, die Dürer bereits ab dem 13. Lebensjahr fertigte.
Dürers Werke sind in besonderem Maße von den damaligen ökonomischen, politischen und religiösen Kontexten an der Wende von der Spätgotik zur Renaissance geprägt. Anlass der ersten Italienreise Dürers war das Kennenlernen und Kopieren der Mantegna-Stiche, deren strenger plastischer Stil von ihm in einigen Altarwerken aufgenommen wurde. In der Zusammenfassung der Traditionen der deutschen Kunst des 15. Jahrhunderts, durchdrungen von einer an der italienischen Renaissance orientierten humanistischen Welt- und Kunstauffassung, gelang es Dürer, eine neue Ausdrucksform zu entwickeln. Seine prägende Formgestaltung hat jener Epoche den Beinamen Dürer-Zeit eingetragen. Von vielen bedeutenden Persönlichkeiten seiner Zeit, von Regenten und Gelehrten, schuf er ausdrucksvolle Porträts, wie z. B. von Kaiser Maximilian, von Melanchthon und Erasmus. Seine zahlreichen Selbstbildnisse zeigen ihn als stolzen und selbstbewussten Künstler. Die großen Bildtafeln mit Adam und Eva (1507), das Dreifaltigkeitsbild (1511) oder Die Vier Apostel (um 1526) zählen zu Dürers bekanntesten Gemälden.
Besonders in der Graphik führte Dürer umfassende Neuerungen ein. Kennzeichnend für ihn war sein Bemühen um stete Vervollkommnung seiner Kunst. Er wollte die Wirklichkeit und die menschliche Seele gestalten. Diesem Universalitätsanspruch entsprechend betätigte sich Dürer in Ansätzen ebenfalls als Städtebauer, Architekt und Kunsthistoriker.
Während seiner niederländischen Zeit schaffte Dürer zahlreiche Studien und dramatische religiöse Entwürfe, die seine Anteilnahme an den religiösen und politischen Konflikten seiner Zeit zeigten. 1526 ging aus Dürers Werkstatt der sozialkritische Holzschnitt Der Teppich von Michaelsfeld hervor, der neben dem Entwurf einer Gedächtnissäule für den Bauernkrieg als politisch-moralisches Erbe des Künstler galt. Nach Fertigstellung jener Werke widmete sich Dürer der Vollendung seiner theoretischen Schriften. Im Alter von 56 Jahren verstarb er in Nürnberg.
Autorin: Andrea Sinzel
Quelle: Liselotte Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001

Die Straße hieß ab 1876 Nordstraße B

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