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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Goebenstraße

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Josef
Entstehung: 1896
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August Karl Christian Friedrich von Goeben, General, 1816-1880

August Karl Christian Friedrich von Goeben stammte aus einer niedersächsischen Adelsfamilie. In Stade geboren wurde er, der Tradition seiner Herkunft entsprechend, Offizier im Preußischen Heer. Doch der Dienst in der Garnison befriedigte seinen Tatendrang nicht, und so schloss sich der damals 20-jährige dem spanischen Thronprätendenten Don Carlos im sogenannten Karlistenkrieg an, wo er bis zum Oberleutnant aufstieg. Nach mehrfachen Verwundungen und Gefangenschaften kehre er vier Jahre später elend in die Heimat zurück. Über seine Erlebnisse berichtete er in einem Buch Vier Jahre in Spanien.
Als Leutnant wurde er wieder in die Preußische Armee aufgenommen und kam in den Generalstab. Doch bald rückte er in höhere Stellungen auf. Im Feldzug gegen Dänemark zeichnete er sich als Brigadekommandeur aus, bewies im Krieg gegen Österreich 1866 als Divisionskommandeur seine strategische Fähigkeit, als er die Bayern bei Dernbach, die Hessen bei Laufach und Österreicher bei Aschaffenburg schlug. Als kommandierender General des XIII. Armeekorps kämpfte er 1870 gegen Frankreich. Als er Anfang 1871 den Oberbefehl über die 1. Armee erhielt, schlug er die Franzosen entscheidend bei St. Quentin. Das brachte ihm nicht nur hohe militärische Ehren, sondern auch große Anerkennung bei der deutschen Bevölkerung. Über verschiedene Gefechte der Jahre 1866 und 1870/71 schrieb er interessante Aufsätze in der Allgemeinen Militärzeitung.
Nach dem Sieg Preußens über die Franzosen war von Goeben bis zu seinem Tode 1880 kommandierender General in Koblenz, wo man ihm ein Denkmal setzte. Die Briefe, die er während der Feldzüge an seine Frau schreib, wurden als Quellen für geschichtliche Forschungen genutzt.
Ein Schlachtkreuzer der Marine SMS Goeben wurde später unter dem Namen Jarus Sultan Selin in der Türkei in Dienst gestellt.
Autorin: Liselotte Funcke
Quelle: Liselotte Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001

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