Gröningerstraße
Benannt nach der im 17. Jahrhundert in Münster lebenden Bildhauerfamilie.
    Die Gröninger - eine Bildhauerfamilie.
    Die Familie lebte und wirkte von 1582 bis etwa 1723 in Münster. Ihre wichtigsten Vertreter der
    ersten Generation sind die beiden Brüder Heinrich Gröninger (1578-1631) und Gerhard Gröninger
    (1582-1652). Gerhard Gröninger stammte aus Paderborn, wo er in der Werkstatt seines älteren
    Bruders Heinrich, der zeitlebens in Paderborn blieb, ausgebildet wurde. Nach seinen Lehr- und
    Wanderjahren ließ sich Gerhard Gröninger, der als Vertreter des Frühbarock in Westfalen gilt,
    1609 in Münster nieder. Vor allem im Hohen Dom ist Gerhard Gröninger mit zahlreichen
    bedeutenden Bildwerken vertreten. So stammen die beiden Tafeln des alten Hochaltars im
    Westchor, die drei Epitaphien Geißelung, Dornenkrönung und Ecce Homo im
    südlichen Seitenschiff und die Figur des heiligen Mauritius gegenüber der astronomischen Uhr
    aus seiner Werkstatt. Gerhard Gröninger starb 1652 in Münster als armer Mann.
    Aus der verzweigten Bildhauersippe der Gröninger ragt wiederum Johann Mauritz Gröninger
    (1652-21.9.1707) mit Werken des niederländisch beeinflussten Hochbarock besonders heraus. Nach
    Aufenthalten in den Niederlanden ließ sich Johann Mauritz als Hofbildhauer Fürstbischof
    Christoph Bernhard von Galens in Münster nieder. Im Dom stammen die Grabmäler des Fürstbischofs
    Christoph Bernhard von Galen und Fürstbischof von Plettenberg, sowie sechs große
    Alabaster-Reliefs von seiner Hand. Außerdem schuf er das Coesfelder Kreuz und die
    Nepomuk-Statue am Aasee.
    Der älteste Sohn des Johann Mauritz, Johann Wilhelm Gröninger (1676-1732), führte die Arbeit
    seines Vaters fort. Auch von ihm befinden sich Werke im Dom und in verschiedenen Kirchen der
    Stadt. Der Dom beherbergt das Relief Paulus wird von Ananias geheilt und die Epitaphe
    Todesangst Christi, Gefangennahme Jesu und Glaube, Hoffnung und
    Liebe. Außerdem schuf er die hölzerne Kanzel von St. Aegidii und den mit Putten
    geschmückten Taufstein in der Überwasserkirche.
    Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
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