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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Helmholtzweg

Stadtbezirk:Münster-Nord
Statistischer Bezirk: Kinderhaus-West
Entstehung: 1979
Amtsblatt: 24/1980
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Hermann Ludwig Ferdinand von Helmholtz, *31.8.1821 Potsdam, †8.9.1894 Berlin Physiologe und Physiker, bedeutende Entdeckungen und Erfindungen in der Optik, Akustik, Mechanik und Elektrizitätslehre.

 

Helmholtz wurde in Potsdam als Sohn eines Gymnasial-Professors geboren. Schon als Kind beschäftigte er sich intensiv mit Geometrie und Physik, ja selbst optische Versuche führte er aus. Nach dem Abschluss des Gymnasiums im Jahre 1838 wollte er Physik studieren. Das gab aber die finanzielle Situation nicht her. Physik galt damals als brotlose Kunst. So kam es, dass er ein Medizinstudium am Königlich-Medizinisch-Chirurgischen Institut in Berlin aufnahm. Die weitgehend kostenlose Ausbildung zum Militärarzt ging mit der Verpflichtung zu einem achtjährigen Militärdienst einher. Helmholtz wurde aber schon nach 5-jähriger Dienstzeit entlassen.
Der Physiologe Johannes Müller und der Physiker Gustav Magnus beeinflussten schließlich die Wahl seiner Forschungsrichtungen.

1847, im Alter von 26 Jahren, veröffentlichte Helmholtz ein Buch Über die Erhaltung der Kraft. Kraft stand damals für Energie. Das ist - ähnlich, aber unabhängig von Robert Mayer - die erste Formulierung des Satzes von der Erhaltung der Energie, also des ersten Hauptsatzes der Thermodynamik, der durch viele Beispiele aus Mechanik, Wärmelehre, Elektrizität und Chemie belegt wird. Mathematisch ausgearbeitete Untersuchungen über Naturphänomene wie Wirbelstürme, Gewitter oder Gletscher machten Helmholtz zum Begründer der wissenschaftlichen Meteorologie.

Helmholtz wurde 1849 auf einen Lehrstuhl für allgemeine Pathologie und Physiologie in Königsberg berufen. Er machte bedeutende Erfindungen und Entdeckungen auf den Gebieten der Optik (Erfinder des Augenspiegels), Akustik (Resonator), Mechanik (Wirbelsätze in der Strömungslehre, aus denen die Aerodynamik entwickelt wurde) und Elektrizität sowie der Nervenphysiologie (Bestimmung der Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Erreger im Nerv).

1855 ging Helmholtz als Professor für Physiologie und Anatomie nach Bonn und 1858 nach Heidelberg. Dort untersuchte er mit neuen Methoden Gesichts- und Hörsinn. 1870 wurde er Physikprofessor in Berlin und 1885 Direktor der neu geschaffenen Physikalisch-Technischen Reichsanstalt. Helmholtz starb 1894 in Berlin.
Autor: Jürgen Weiße
Quelle: Liselotte Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001