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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Keplerweg

Stadtbezirk:Münster-Nord
Statistischer Bezirk: Kinderhaus-West
Entstehung: 1979
Amtsblatt: 24/1980
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Benannt nach Johannes Kepler, (1571-1630), Astronom, Mathematiker und Naturforscher.
Neben Newton und Galilei der bedeutendste Naturforscher der beginnenden Neuzeit, Begründer der geometrischen Optik, versuchte im Bau des Sonnensystems einfache Zahlenverhältnisse zu ergründen, wobei der das Keplersche Gesetz fand (1618); erkannte als erster, dass eine Kraft in der Sonne die geschlossene Planetenbahn verursacht, war auch als Horoskopsteller für bekannte Persönlichkeiten seiner Zeit bekannt.
Quelle: Beschlussvorlage 343/1979

Johannes Kepler, (1571-1630) Astronom,
Johannes Kepler wurde in Weil geboren. Er besuchte die Klosterschulen Adelberg und Maulbronn und studierte in Tübingen neben Theologie auch Philosophie, Mathematik und Astronomie. Mit 22 Jahren wurde er an die Stiftsschule in Graz berufen, wo er Mathematik und Astronomie lehrte. Er schrieb 1597 sein erstes Werk Mysterium cosmographicum (Das Weltgeheimnis). 1600 musste er Graz als Protestant im Zuge der Gegenreformation verlassen.
Auf Einladung von Tycho Brahe reiste er nach Prag und erarbeitete mit ihm neue astronomische Tafeln. Zugleich begann er eine Korrespondenz mit Galileo Galilei. 1601 als Nachfolger von Brahe zum Kaiserlichen Astronom ernannt, befasste sich Kepler auch mit der Optik und veröffentlichte Arbeiten über die Ausbreitung des Lichts und die Physiologie des Auges.
1604 erkannte Kepler, dass die Marsbahn eine Ellipse ist, und entwickelte daraus das 1. Kepler'sche Gesetz, nach dem sich alle Planeten auf elliptischen Bahnen um die Sonne bewegen.
Weiter befasste sich Kepler mit angewandter Optik. Er verbesserte das von Galilei konstruierte Fernrohr durch den Einsatz zweier konvexer Linsen. Außerdem zeigte er, dass ein Parabolspiegel paralleles Licht fokussiert. Mit seiner 1611 erschienenen Schrift Dioptrie wurde er zum Begründer der geometrischen Optik.
Ein Jahr später ging Kepler nach Linz, wo er als Professor für Mathematik 14 Jahre lang lehrte. Dort formulierte er das 3. Kepler'sche Gesetz, das den Zusammenhang zwischen Planetenumlaufzeit und Planetenbahn darstellt. 1626 musste er dann wiederum als Folge der Gegenreform Linz verlassen. Doch Wallenstein, der seine Arbeiten kannte und unterstützte, bot ihm 1628 eine Stelle als Mathematiker in Sagan an. Die Zwischenzeit benutzte Kepler, um mit den Rudolfinischen Tafeln Daten der Planetenbewegungen und eine erweiterte Sternkarte Brahes zu veröffentlichen.
1630 starb Kepler in Regensburg.
Autorin: Liselotte Funcke
Quelle: Liselotte Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001