Klausenburgweg
Benannt 1936 nach der Stadt Klausenburg in Siebenbürgen, Rumänien.
Am 8. Dezember 2020 beantragte die Bezirksvertretung Münster-Mitte (BV Mitte) einen umfassenden Bericht über die Überprüfung von Straßennamen, die in den Jahren von 1933 bis 1945 entstanden sind, und zu der Frage, ob die NS-Ideologie in diesen Straßenbenennungen sichtbar würde. Der Bericht wurde am 18. Januar 2022 der Bezirksvertretung Mitte vorgelegt.
Dort heißt es:
„Der Klausenburgweg wurde am 17. September 1936 benannt; es handelt sich um eine Erstbenennung.
Klausenburg, rumänisch Cluj-Napoca, ist heute die zweitgrößte Stadt Rumäniens. Sie wurde im 13.
Jahrhundert von deutschen Siedlern unter ungarischer Herrschaft gegründet. Unter Habsburger
Herrschaft gehörte Klausenburg zunächst zum Großfürstentum Siebenbürgen, später zum Königreich
Ungarn. Nach dem Ersten Weltkrieg fiel Klausenburg mit Siebenbürgen an Rumänien, 1940 wieder an
Ungarn. Dies war die Folge eines von Hitler und Mussolini zugunsten Ungarns durchgesetzten
Schiedsspruches zur Regelung von ungarischen Gebietsansprüchen. 1947 fielen diese Gebiete
zurück an Rumänien. Nach der deutschen Besetzung Ungarns 1944 wurden aus Klausenburg und
Umgebung 18.000 Juden in Vernichtungslager deportiert.“
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