Loddenheide
Statistischer Bezirk: Gremmendorf-West
Entstehung: 1961
im Stadtplan anzeigen
Benannt nach einem in dieser Gegend überlieferten Flurnamen.
    Die Loddenheide
    Eine bewegte Vergangenheit mit ständigen Wechsel von ziviler und militärischer Nutzung hat das
    Gebiet Loddenheide im Südosten der Stadt durchlebt. 1815 diente die Fläche als Exerzierplatz,
    1835 wurde eine Pferderennbahn angelegt. Vor dem ersten Weltkrieg lagen hier die Schießstände
    des in Münster stationierten Militärs. Daneben etablierte sich seit 1909 auf dem weitläufigen
    Gelände ein Startplatz für Freiballons und Flugzeuge. Nach dem ersten Weltkrieg entstand aus
    dem Ballonstartplatz der erste münstersche Flugplatz. Ein Flughafengebäude wurde errichtet und
    ein Rollfeld angelegt, auf dem auch kleinere Linienflugzeuge starten und landen konnten.
    1929 erhielt Münster Anschluss an die Luftpostlinie. Aus dem zivil genutzten Flughafen machten
    die Nationalsozialisten 1934 wieder einen Militärflughafen, der bis zum Ende des Zweiten
    Weltkrieges bestand. In der Nachkriegszeit, nachdem britisches Militär die Loddenheide belegt
    und Kasernen und Lagerhallen gebaut hatte, verschwand der Flugplatz völlig. In den Jahren
    1992-94 nach dem Ende des kalten Krieges, gaben die Briten des Standort Loddenheide auf. Auf
    dem Geländes entsteht ein modernes Industriegebiet.
    Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
    Geographie in Münster
    Dieses frühere Heidegebiet ist streng genommen der nördliche Ausläufer des großen
    Waldheidegebietes Hohe Ward und Große Lodden.
    Quelle: Joseph
    Prinz, Mimigernaford - Münster, Münster 1981, Seite 44
    Aus Lodden werden Körbe
    Als die Loddenheide noch eine Heide war, haben dort vermutlich Kopfweiden gestanden, denn
    Lodden ist das niederdeutsche Wort für die jungen Zweige von Kopfweiden. Die
    einjährigen Zweige wurden bei einer Länge von 1 bis 1,5 m geschnitten und dienten dann zum
    Flechten von Körben. Korbwaren wurden in verschiedensten Größen und Formen hergestellt und zum
    Transportieren und Aufbewahren von Lasten oder Material benutzt. Das Handwerk des Korbmachers
    hat eine lange Tradition. Korbwaren waren wichtiges Wirtschaftsgut.
    Quelle: Gunter
    Müller in einem Vortrag bei den 31. Niederdeutschen Heimattagen in Münster am 30.9.2009
    in der Stadtbücherei in Münster
    Keine Spur von 'Heideromantik'
    Große Flächen der heutigen münsterländischen Parklandschaft waren noch zum Anfang des
    19. Jahrhunderts verarmte, ausgezehrte Heidelandschaft. Diese Vergangenheit belegen
    50 Straßennamen mit dem Wort -heide.
Gehört zum Thema:
 
 
 
