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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Loddenheide

Stadtbezirk:Münster-Südost
Statistischer Bezirk: Gremmendorf-West
Entstehung: 1961
Amtsblatt: 22/1961
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Benannt nach einem in dieser Gegend überlieferten Flurnamen.

Die Loddenheide
Eine bewegte Vergangenheit mit ständigen Wechsel von ziviler und militärischer Nutzung hat das Gebiet Loddenheide im Südosten der Stadt durchlebt. 1815 diente die Fläche als Exerzierplatz, 1835 wurde eine Pferderennbahn angelegt. Vor dem ersten Weltkrieg lagen hier die Schießstände des in Münster stationierten Militärs. Daneben etablierte sich seit 1909 auf dem weitläufigen Gelände ein Startplatz für Freiballons und Flugzeuge. Nach dem ersten Weltkrieg entstand aus dem Ballonstartplatz der erste münstersche Flugplatz. Ein Flughafengebäude wurde errichtet und ein Rollfeld angelegt, auf dem auch kleinere Linienflugzeuge starten und landen konnten.

Foto

Ein Zeppelin über der Loddenheide 1931

1929 erhielt Münster Anschluss an die Luftpostlinie. Aus dem zivil genutzten Flughafen machten die Nationalsozialisten 1934 wieder einen Militärflughafen, der bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges bestand. In der Nachkriegszeit, nachdem britisches Militär die Loddenheide belegt und Kasernen und Lagerhallen gebaut hatte, verschwand der Flugplatz völlig. In den Jahren 1992-94 nach dem Ende des kalten Krieges, gaben die Briten des Standort Loddenheide auf. Auf dem Geländes entsteht ein modernes Industriegebiet.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000

Geographie in Münster
Dieses frühere Heidegebiet ist streng genommen der nördliche Ausläufer des großen Waldheidegebietes Hohe Ward und Große Lodden.
Quelle: Joseph Prinz, Mimigernaford - Münster, Münster 1981, Seite 44

Aus Lodden werden Körbe
Als die Loddenheide noch eine Heide war, haben dort vermutlich Kopfweiden gestanden, denn Lodden ist das niederdeutsche Wort für die jungen Zweige von Kopfweiden. Die einjährigen Zweige wurden bei einer Länge von 1 bis 1,5 m geschnitten und dienten dann zum Flechten von Körben. Korbwaren wurden in verschiedensten Größen und Formen hergestellt und zum Transportieren und Aufbewahren von Lasten oder Material benutzt. Das Handwerk des Korbmachers hat eine lange Tradition. Korbwaren waren wichtiges Wirtschaftsgut.
Quelle: Gunter Müller in einem Vortrag bei den 31. Niederdeutschen Heimattagen in Münster am 30.9.2009 in der Stadtbücherei in Münster

Keine Spur von 'Heideromantik'
Große Flächen der heutigen münsterländischen Parklandschaft waren noch zum Anfang des 19. Jahrhunderts verarmte, ausgezehrte Heidelandschaft. Diese Vergangenheit belegen 50 Straßennamen mit dem Wort -heide.

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