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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Loevelingloh

Stadtbezirk:Münster-Hiltrup
Statistischer Bezirk: Amelsbüren
Entstehung: 1956
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Benannt nach der Bauerschaft Loevelingloh in der der Gräftenhof Haus Loevelingloh liegt.

Loh ist das niederdeutsche Wort für Wald.

Die Schreibweise des Namens der Bauerschaft wurde durch Gemeinderatsbeschluss (13.1.1956) festgelegt.

 

Viele Arten, Loh zu sagen
Loh-Flurnamen lassen sich nicht immer eindeutig deuten. Denn die Verwechslungsgefahr ist groß. Schon das grammatische Geschlecht sorgt für Verwirrung. Denn "das Loh" und auch "der Loh", also die sächliche und die männliches Form des Wortes, bezeichneten einen lichten Wald bzw. das Waldstück. "Die Loh" hingegen, also die feminine Form, meinte im Westfalen früherer Jahrhunderte eine nasse sumpfige Stelle oder auch eine diedrige Feuchtwiese. Der Flurname "die Schönloh" bezeichnete also etwas völlig anderes als "das Schönloh".

Hinzu kommt die Nähe zu ähnlich klingenden Wörtern. Ein heutiger Loh-Flurname kann durchaus auch auf die Lode zurückgehen. So nannte der gemeine Westfale früherer Jahrhunderte einen Schössling, einen jungen Trieb oder auch eine junge Eiche.
Andere Loh-Flurnamen weisen auf die Lohe, ein aus Rinde gewonnenes Mittel zum Gerben von Leder. Diese zuletzt genannte Bedeutung verbirgt sich sicherlich in Flurnamen wie "Auf der Lohmühle" oder auch "An der Lohkuhle". Bei Flurnamen wie Lohholt, Löhnholt oder auch Lohenbusch ist die Deutung schon weniger klar zu entscheiden.
Stark verbreitet sind in Westfalen auch die Flurnamen Loholt und Lauholt. Er könnte das für Westfalen so typische kleine Waldstück bezeichnen. Aber ein Forscher namens Platenau hat eine andere Erklärung vorgelegt. Im zufolge ist der Loholt ein "Eichenbestand, der alle zehn Jahre zur Gewinnung von Eichenrinde zur Erzeugung der Gerberlohe geschlagen wird". Dieser Deutung zufolge wiese der Flurname Loholt auf eine recht intensive forstwirtschaftliche Nutzung - und eben nicht auf einen weitgehend naturbelassenen, lichten Wald. Präzise klären lässt sich das nur beim Blick auf das Umfeld und auf historische Karten, Katastereinträge und andere Dokumente.

Quelle: Gisbert Strotdrees, Im Anfang war die Woort - Flurnamen in Westfalen, Ardey-Verlag Münster, 2018

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