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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
Bildrechte: Stadt Münster/Katasteramt
 
Straßenschild Ringoldgasse
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Masurenweg

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Uppenberg
Entstehung: 1939
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Benannt nach den Kriegsschauplätzen in den Masuren, die Landschaft in der südlichen ostpreußischen Seenplatte.

Am 8. Dezember 2020 beantragte die Bezirksvertretung Münster-Mitte (BV Mitte) einen umfassenden Bericht über die Überprüfung von Straßennamen, die in den Jahren von 1933 bis 1945 entstanden sind, und zu der Frage, ob die NS-Ideologie in diesen Straßenbenennungen sichtbar würde. Der Bericht wurde am 18. Januar 2022 der Bezirksvertretung Mitte vorgelegt.

Dort heißt es:
„Der Name wurde am 19. November 1938 für die bis dahin namenlose Verbindungsstraße zwischen Kanalstraße und Flandernstraße vergeben. Masuren, polnisch Mazury, ist eine Region im Süden der früheren preußischen Provinz Ostpreußen, heute Polen. Geografisch ist Masuren durch die ausgedehnte Seenlandschaft markiert. Masuren gehörte zum Gebiet des Deutschen Ordens, nach dessen Säkularisierung zum Herzogtum Preußen. Der Name Masuren ist abgeleitet von Siedlern aus dem polnischen Masowien, die aus konfessionellen Gründen im 16. Jahrhundert in das protestantische Herzogtum einwanderten. Nach dem Erwerb des Herzogtums durch das Haus Hohenzollern und der Erhebung des Markgrafen von Brandenburg zum König in Preußen wurde es Teil des gleichnamigen Königreichs und als solches ab 1871 Teil des Deutschen Reiches. Während des Ersten Weltkriegs war Masuren zwischen August 1914 und Februar 1915 Schauplatz großangelegter militärischer Operationen und mehrerer Schlachten zwischen deutschen und russischen Truppen. Letztere waren unerwartet rasch mobilisiert worden und auf deutsches Reichsgebiet vorgestoßen. Die sogenannte Schlacht bei Schlacht bei Tannenberg warf die russischen Verbände auf die Grenze zum russischen Teil Polens zurück. Dieser Sieg wurde propagandistisch aufgewertet und begründete den Nimbus der Befehlshaber der deutschen 8. Armee, Hindenburg und Ludendorff. Es folgten weitere Operationen während des Winters, die den russischen Streitkräften schwere Verluste beibrachten, jedoch keine kriegsentscheidenden strategischen Vorteile bewirkten. Die Schlachten waren propagandistisch bedeutsam, da ein Feind von Reichsgebiet vertrieben worden werden konnte, gegen den auch in weiten Teilen der deutschen Bevölkerung massive Ressentiments bestanden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde auch in Masuren nach den Bestimmungen des Versailler Vertrags eine Volksabstimmung abgehalten, da die neuentstandene Republik Polen Anspruch auf das Gebiet erhob. Die Bevölkerung Masurens votierte fast geschlossen für den Verbleib beim Deutschen Reich. In der Diktion der nationalsozialistisch geprägten 8. Auflage von Meyers Lexikon war die Bevölkerung Masurens in die 'deutsche Schicksalsgemeinschaft' hineingewachsen. 'An ihrem deutschen Fühlen zerschellte 1919/20 die polnische Habgier auf Ostpreußen.'“

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