Salzburgweg
Benannt nach der österreichischen Stadt Salzburg.
Am 8. Dezember 2020 beantragte die Bezirksvertretung Münster-Mitte (BV Mitte) einen umfassenden Bericht über die Überprüfung von Straßennamen, die in den Jahren von 1933 bis 1945 entstanden sind, und zu der Frage, ob die NS-Ideologie in diesen Straßenbenennungen sichtbar würde. Der Bericht wurde am 18. Januar 2022 der Bezirksvertretung Mitte vorgelegt.
Dort heißt es:
„Der Straßenname wurde am 19. November 1938 für die von der Kärntner Straße abgehende
Aufteilungsstraße vergeben. Es handelt sich um eine Erstbenennung. Vergeben wurde der Name im
Rahmen der Schaffung eines thematischen Clusters zur leichteren Orientierung mittels Namen „von
Städten der deutschen Ostmark“. Salzburg ist eine Stadt in Österreich und heute Hauptstadt des
gleichnamigen Bundeslandes. Der Ort ist seit der Steinzeit besiedelt, in römischer Zeit befand
sich hier die Stadt Iuvavum. Seit dem Frühmittelalter war Salzburg Bischofssitz; die Salzburger
Bischöfe verstanden es, eine eigene Landeshoheit auszubauen und zu verteidigen, so dass
Salzburg als Erzstift reichsunmittelbares Territorium innerhalb des Alten Reiches war. Während
der Napoleonischen Kriege fiel Salzburg zeitweise an Bayern, seit 1816 gehört Salzburg zu
Österreich. Während der NS-Diktatur war Salzburg Verwaltungssitz des gleichnamigen Reichsgaus.
Außer in Münster wurden innerhalb Westfalens während der NS-Diktatur auch in Gladbeck, Herford,
Bochum und Recklinghausen Straßen nach Salzburg benannt. Gladbeck und Bochum benannten diese
1945 beziehungsweise 1947 wieder um.“
Gehört zum Thema: