Werse
Benannt nach der Bauerschaft Werse.
    Der Begriff Bauerschaft, heute nur noch zur Benennung einer Örtlichkeit benutzt,
    kennzeichnete früher einen selbstverwalteten Zusammenschluss mehrerer Bauern mit eigener
    Gerichtsbarkeit.
    Quelle: Landschaftsverband Westfalen Lippe, Westfälisches Amt für Landes- und Baupflege,
    Westfalen Quer, Bielefeld 1998 Seite 19
    Die Werse-Dampf-Schiff-Fahrt
    In zahlreichen Mäanderschleifen hat sich der kleine Fluss sein Bett gegraben. Die Werse ist auf
    münsterschem Gebiet meist naturbelassen und gilt seit jeher als beliebtes Ausflugsziel für
    Wanderer und Wassersportler. (...) Eine heute kaum noch bekannte Besonderheit stellte die
    Geschichte der Werse-Dampf-Schiff-Fahrt dar, die auf das Jahr 1883 zurückgeht. Damals
    kaufte der Ingenieur Fritz Geck einen kleinen Rheindampfer, der für 50 Passagiere ausgelegt
    war. Der Dampfer, der den Namen Der kleine Günther trug, verkehrte zwischen Sudmühle
    und Pleistermühle, die Fahrzeit betrug etwa eine Stunde, die Fahrt kostete 50 Pfennig. Bei
    niedrigem Wasserstand der Werse lief der 40 Meter lange kleine Günther auch schon mal
    auf Grund. Nach nur wenigen Jahren lohnte sich die Werse-Dampf-Schiff-Fahrt kaum mehr.
    Überdies bereitete der hohe Wellenschlag, den das Schiff verursachte, der Uferböschung der
    Werse großen Schaden: Das Schiff wurde nach Hiltrup verfrachtet und versah seinen Dienst fortan
    auf dem neue eröffneten Dortmund-Ems-Kanal.
    Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000