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Eichenprozessionsspinner: Stadt startet präventive Bekämpfung

Die Stadt Münster beginnt in den kommenden Tagen mit der präventiven Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. An Standorten im gesamten Stadtgebiet werden Eichen mit einem gezielten Biozid behandelt. Ziel ist es, gesundheitliche Belastungen für die Bevölkerung durch die Brennhaare der Raupen möglichst früh zu verhindern.

Mehrere Eichenprozessionsspinner an einer Eiche; die Brennhaare sind gut zu sehen; der Bildausschnitt zeigt nur einen kleinen Teil des Stamms

Die präventive Sprühbekämpfung an Eichen im gesamten Stadtgebiet gegen den Eichenprozessionsspinner startet in den kommenden Tagen. © Werner Kunz

„Auch wenn der Befall im vergangenen Jahr zurückging, bleibt der Eichenprozessionsspinner in Münster ein Thema“, sagt Andreas Lambert vom Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit. „Wir wollen die Entwicklung der Raupen frühzeitig eindämmen, um Hautreizungen, Atembeschwerden oder allergische Reaktionen zu vermeiden.“

Der eingesetzte Wirkstoff basiert auf einem Protein, das ein natürliches Bodenbakterium produziert. Es schädigt gezielt den Darm der Raupen, ist jedoch für Menschen, Haustiere und die meisten Nützlinge unbedenklich. Dennoch sollten direkte Haut- oder Augenkontakte sowie das Einatmen des Sprühnebels vermieden werden. „Auch wenn das Mittel als umweltverträglich gilt, greifen wir mit dem Einsatz in natürliche Abläufe ein – daher gehen wir besonders sorgsam vor“, sagt Andreas Lambert.

Hohe Erfolgsquote bei gezieltem Einsatz 

Das Besprühen ist nur in den ersten zwei bis drei von insgesamt sechs Larvenstadien wirksam. Die dabei prognostizierte Erfolgsquote liegt bei 70 bis 90 Prozent. Sie hängt jedoch stark von Wetterfaktoren wie Temperatur, Niederschlag und Wind ab. 

Die Sprüharbeiten übernehmen beauftragte Fachunternehmen. Je nach Wetterlage dauern die Maßnahmen zwei bis drei Wochen. In sensiblen Bereichen erfolgt der Auftrag mit Hubarbeitsbühnen und Sprühlanzen, um Verwehungen zu vermeiden. In weniger zugänglichen Gebieten, Hecken und Waldrändern kommen Sprühkanonen zum Einsatz. 

Die präventive Sprühbekämpfung findet besonders an Orten statt, wo viele Menschen mit den Brennhaaren in Berührung kommen können beziehungsweise mechanische Verfahren oft nicht praktikabel sind. 

Mechanische Bekämpfung im Absaugverfahren 

Voraussichtlich ab Ende Mai beginnt die zweite Phase der Bekämpfung: die mechanische Entfernung der Gespinste per Absaugung. Bis zu fünf Kolonnen mit Arbeitsbühnen stehen hierfür stadtweit bereit. Diese Methode ist ab dem dritten und vierten Larvenstadium sinnvoll, wenn die Raupen ihre typischen „Prozessionen“ im Baum bilden. In dieser Phase entstehen auch die markanten Gespinstnester, in denen sich die Larven weiterentwickeln und verpuppen.

„Besonders im fünften und sechsten Larvenstadium treten die gesundheitsgefährdenden Brennhaare in großer Zahl auf“, erklärt Andreas Lambert. „Deshalb ist es unser Ziel, die Population bis dahin so weit wie möglich zu reduzieren.“

Raupengespinste an Eichen auf öffentlichen Grünflächen, an Schulen oder Kindergärten können dem Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit über den „Mängelmelder“ (www.stadt-muenster.de/maengelmeldung) gemeldet werden. Weitere Informationen zum Eichenprozessionsspinner gibt es online unter www.stadt-muenster.de/gruen.