Wärmeplanung einfach erklärt
Die kommunale Wärmeplanung der Stadt Münster erfolgt in vier Phasen:
1) Bestandsanalyse
Die Bestandsanalyse ist der Startpunkt für die Wärmeplanung. Sie hilft dabei, den aktuellen Wärmebedarf zu ermitteln, einschließlich der verwendeten Energieträger. Außerdem werden vorhandene Wärmeerzeugungsanlagen und relevante Energieinfrastrukturanlagen identifiziert.
2) Potenzialanalyse
Hier werden die Potenziale zur Erzeugung und Nutzung von Wärme aus erneuerbaren Energien sowie zur Nutzung unvermeidbarer Abwärme erfasst und dokumentiert. Zudem wird abgeschätzt, welche Einsparpotenziale beim Wärmebedarf von Haushalten, kommunalen Gebäuden, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen (GHD) und Industrie bestehen.
3) Szenarien Wärmeversorgung
Das deutschlandweite Ziel ist es, den Gebäudebestand bis spätestens 2045 – oder früher – vollständig treibhausgasneutral mit Wärme zu versorgen. Auf Grundlage von Bestands- und Potenzialanalysen wird dafür ein Zielszenario erstellt. Es zeigt die wahrscheinliche Entwicklung des Wärmebedarfs sowie die geplante Versorgungsstruktur für das Zieljahr auf. Das Stadtgebiet wird dabei in verschiedene Gebiete unterteilt, die je nach Eignung für eine leitungsgebundene oder dezentrale Wärmeversorgung bzw. für eine weitere Untersuchung kategorisiert werden.
4) Handlungsstrategien und Maßnahmen
Jetzt wird es konkret: Die Umsetzung des kommunalen Wärmeplans erfolgt anhand eines Transformationspfades. Dieser beschreibt Maßnahmen, durch die die Wärmeversorgung auf Basis erneuerbarer Energien und unvermeidbarer Abwärme erreicht werden kann. Außerdem priorisiert er die Maßnahmen und enthält einen Zeitplan für die nächsten Jahre. Der Wärmeplan soll alle fünf Jahre fortgeschrieben werden.