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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Bahnhofstraße

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Bahnhof
Entstehung: 1945
Amtsblatt: Jan.45
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Der Hauptbahnhof Münster bei Nacht

Nachdem Münster im Jahre 1848 mit der Eröffnung der Strecke Münster - Hamm Anschluss an das Eisenbahnnetz erhalten hatte, hieß es seit 1876 Am Bahnhof und seit 1892 Bahnhofstraße. Die Bahnhofstraße trug von 1933 bis 1945 den Namen Adolf-Hitler-Straße.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche Zeitung, etwa 1957/58

Münster und die Eisenbahn
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts war Münster langsam über den Promenadenring hinaus gewachsen. Die Anlage des Bahnhofs im Osten der Stadt schuf einen besonderen Siedlungsschwerpunkt außerhalb der früheren Grenzen der Stadt. Bald nach Eröffnung des Bahnverkehrs im Jahre 1848 siedelten sich Kaufhäuser und Wohnbauten und Hotels um den Bahnhof an. Die Salzstraße erlangte als Verbindungsweg von Innenstadt und Bahnhof, der damals noch am Servatiiplatz lag, eine besondere Bedeutung. Der erste Münstersche Bahnhof, der 1850 erbaute so genannte Westfälische Bahnhof wurde 1893 gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch einen ersten Hauptbahnhof, ein Bauwerk in typisch wilhelminischem Baustil, ersetzt. Dabei verlegte man den Sitz des Bahnhofs vom Servatiiplatz an den heutigen Ort.
Anlässlich des Katholikentages 1930 erhielt der Hauptbahnhof ein neues Empfangsgebäude. Von diesem Vorkriegsgebäude blieb durch die Zerstörungen des Krieges nur wenig erhalten. Die ersten Bahnstrecken waren

  • 1848 Münster-Hamm;
  • 1856 Münster-Emden;
  • 1870/1875 Köln-Münster-Hamburg;
  • 1875 Münster-Burgsteinfurt-Gronau;
  • 1887 Münster-Warendorf-Rheda;
  • 1903 Münster-Beckum-Lippstadt, (WLE);
  • 1906 Münster-Coesfeld-Bocholt.

Durch die Westfälische Landes-Eisenbahn (WLE), eine eigene Bahngesellschaft, erhielt Münster einen zweiten, kleinen Bahnhof, den so genannten Beckumer Bahnhof an der Hafenstraße. Die WLE befuhr nur die Strecke von Münster nach Lippstadt. Relativ spät, 1920, entstand die Strecke Münster-Dortmund, und somit eine direkte Verbindung zum Ruhrgebiet. Durch die Verlegung des Hauptbahnhofs in den 20er Jahren kam die Windthorststraße
zu größerer Bedeutung und entlastete die Salzstraße als Zugangsweg in die Stadt.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000

Umbenennung der Bahnhofstraße
Während der Zeit des NS-Regimes wurden im damaligen Stadtgebiet Münster sieben bestehende Straßen nach führenden NS-Politikern und frühen Anhängern der NS-Bewegung umbenannt. Die Bahnhofstraße erhielt den Namen Adolf-Hitler-Straße.

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