Catharina-Müller-Straße

Benannt nach Catharina Müller, (1882-1948), Schulleiterin, Stadtverordnete.

Catharina Müller, *1882, †1948 war eine der engagiertesten Frauen Münsters für die politische und rechtliche Gleichstellung der Frauen in Weimarer Zeit. Es dürfte keiner anderen Frau der 20er und 30er Jahre in Münster gelungen sein, in so vielen öffentlichen Positionen auf dieses Ziel hinzuarbeiten.

Catharina Müller studierte in Münster Geschichte und Französisch. An der Katholischen Höheren Mädchenschule Münster (Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium) lehrte sie als Oberstudiendirektorin, bis sie 1934 von den Nationalsozialisten zwangspensioniert wurde. Sie war Vorsitzende des Verbandes katholischer deutscher Oberlehrerinnen. Im August 1944 wurde Frau Müller durch die Gestapo verhaftet und erst nach 24 Stunden schlimmer Verhöre wieder entlassen. Nach dem Krieg erhielt sie das päpstliche Ehrenzeichen Pro Ecclesia et Pontifice für ihr Engagement im caritativ-sozialen und kirchlichen Bereich.

Auch politisch engagierte sich Catharina Müller. 1919 bis 1933 war sie Zentrumsabgeordnete im Stadtverordnetenkollegium (heute: Rat) der Stadt Münster und gehörte damit zu den ersten gewählten Vertreterinnen der Stadt. Sie war Mitglied in einer Vielzahl von städtischen Kommisionen.
Neben der kommunalpolitischen Arbeit hielt Catharina Müller zahlreiche Vorträge zu historischen und politischen Themen. Seit Juni 1919 war sie dritte Vorsitzende im Vorstand der Zentrumspartei und seit 1921 Mitglied im Westfälischen Städtetag.
Quelle: Beschlussvorlage Nr. 612/1994 zur Sitzung der Bezirksvertretung Münster-Mitte am 31.5.1994

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