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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Coppenrathsweg

Stadtbezirk:Münster-Ost
Statistischer Bezirk: Mauritz-Ost
Entstehung: 1880
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Diese Straße wurde im Jahre 1922 nach dem Hof Coppenrath, dem jetzigen Haus Mauritzheide, benannt, das sich früher im Besitz der bekannten münsterschen Familie Coppenrath befand. Josef Heinrich Coppenrath, Prokurator und später Buchhändler, kam aus Millingen bei Rees nach Münster, wo er 1853 starb. Der älteste Sohn seiner sechs Kinder führte das väterliche Geschäft fort.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche Zeitung, 17.8.1956

 

Ursprünglich - lange vor dem Bau des Dortmund-Ems-Kanals - stand auf dem heutigen Grundstück von Haus Mauritzheide ein einfaches Wohnhaus der Familie Coppenrath. Der Weg, der damals vom Schifffahrter Damm zur Dyckburgstraße führte, erhielt kurzerhand den Namen dieser Buchhändlerfamilie. Später (im Jahre 1910) ließ der Regierungspräsident Alfred von Gescher, der das Grundstück von der Familie Coppenrath einige Jahre zuvor gekauft hatte, jenes Haus abbrechen und an seiner Stelle ein Herrenhaus errichten. Durch den Bau von Kanal und Schleuse Ende des 19. Jahrhunderts wurde der genannte Weg zur Dyckburgstraße unterbrochen. Zunächst konnte man ihn auch noch weiter begehen, da in seinem Verlauf eine Brücke über das erste (und damals noch einzige) Schleusenbecken gebaut wurde. Später jedoch, Anfang der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, wurde die Schleuse erheblich erweitert. Diese Brücke musste entfernt werden, und eine neue Überführung hätte den Schiffsverkehr unzumutbar beeinträchtigt.

So gab es, wie einer alten Karte zu entnehmen ist, nach der Schleusenerweiterung keinen durchgehenden Weg mehr zwischen Schifffahrter Damm und Dyckburgstraße. Die Verbindungsstraße zwischen Schifffahrter Damm und Schleuse erhielt im Jahre 1922 den Namen Mauritzheide; die Verbindung auf der östlichen Seite der Schleuse zur Dyckburgstraße behielt den alten Namen Coppenrathsweg, deren Haus, wie dargelegt, ursprünglich auf der westlichen Kanalseite gestanden hat.
Quelle: Walter Kutsch: Mauritzheide, in der Heimatpflege in Westfalen 23. Jg Nr. 4/2010