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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Hötteweg

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Dom
Entstehung: 1965
Amtsblatt: 14/1965
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Josef Hötte, (1838-1919), Gründer mehrerer Stiftungen, Wohltäter der Stadt

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Das Straßennamenschild

Joseph Hötte, *3.9.1838 Münster, †20.1.1919 Münster, Kunstmäzen. Ein münsterscher Bürger, der auf ungewöhnliche Weise mit seinem Geld umging, war der Gutsbesitzer und Pelzhändler Joseph Hötte. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Emilie unterstüzte er den Bau der Herz-Jesu-Kirche und die Anschaffung der Bernhardus-Glocke für den Dom. Er stiftete die Mariensäule am Marienplatz, die 1899 eingeweiht wurde und gab Geld für die Armenhäuser, Hospitäler, Jünglingsheime und andere karitative Einrichtungen. Dem Landesmuseum schenkte Hötte eine kostbare Sammlung von Photographien und eine Reihe von Kupferstichen Dürers. (...)
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000

Josef Hötte zum 80. Geburtstag
Der Bischof von Münster, Dr. Poggenburg, Regierungspräsident Carf von Merveld, Oberbürgermeister Dr. Dieckmann, Domkapitular Rüping, Stadtdechat Kochmeyer, Landesmuseumsdirektor Prof. Dr. Geisberg und viele andere Persönlichkeiten kamen, um einem Wohltäter der Stadt Münster zu dessen 80. Geburtstag am 20. Januar 1918 zu gratulieren. In mehrspaltigen Beiträgen berichteten die münsterischen Zeitungen an diesem Tage über den Rauchwarenhändler Josef Hötte und dessen Ehefrau Johanna.
In der Tat ist es erstaunlich, was die Eheleute Hötte an Wohltätigkeit für die Stadt Münster leisten. Da sind zunächst die Spenden für die Sakralbauten wie die Herz-Jesu-Kirche, die große Bernardusglocke im Hohen Dom, die silberne Ludgerusstatue und das Herz-Jesu-Bild des Düsseldorfer Malers Prof. Franz Müller.
75.000 Reichsmark brachte Josef Hötte allein auf, um die Mariensäule vor der Ludgerikirche (errichtet am 22. Oktober 1899) der Stadt schenken zu können. Auf Höttes Wunsch wurde dieser Platz Marien-Platz genannt. Das frühere Altum-Denkmal in der Kreuzschanze für den berühmten Zoologen war ebenfalls eine Stiftung der Familie Hötte.
Viele Gelder stellte Josef Hötte außerdem für die Errichtung von Kindergärten, Kleinkinder-Bewahranstalten, Nähschulen und Mädchenhorte zur Verfügung.
Die Stadt erhielt 1885 den stattlichen Betrag von 46.500 Mark zur Gründung eines Städtischen Versammlunghauses. Mit Höttes Zustimmung wurde hieraus der Grundstock für den Theaterneubau gelegt.
Prof. Dr. Max Geisberg war des Lobes voll über eine kostbare Sammlung von Photographien der Stadt, die Hötte dem Landesmuseum stiftete. Kupferstiche von Dürer, aus dem Besitz Josef Höttes, ermöglichten eine Ausstellung im Landesmuseum. Über die Stadt hinaus stellte er ansehnliche Geldsummen für Krankenhäuser, Jünglingsheime und Kirchen bereit. Der Rote-Adler-Orden und das Großkreuz des St.-Sylvester-Ordens zu seinem 80. Geburtstag waren - angesichts der gewaltigen Summen, die Josef Hötte stiftete - geradezu bescheiden.

Auf seinem Sommersitz, dem Gut Heidhorn bei Hiltrup, liegt Josef Hötte (1838-1919) zusammen mit seiner Frau und Prof. Altum in einer Kapellengruft begraben.
Quelle: Westfälische Nachrichten, Ausschnitt ohne Datum, vermutl. 1982

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