Horstmarer Landweg
    Wann diese Straße ihren Namen erhielt ist nicht bekannt, da es sich um einen uralten Landweg
    nach Holland handelt, den schon 1670 Christoph Bernhard von Galen bis Ahaus neu befestigen
    ließ. In der parallel verlaufenden Straße Wasserweg werden noch heute [1957] Spuren des alten
    Verkehrsweges gefunden.
    Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche
    Zeitung, 10.1.1957
    Die Fernstraße aus Richtung Holland
    Die zweite aus dem nordwestlichen Münsterland auf Münster zuführende Straße war der Horstmarer
    Landweg. Der Ausgangspunkt desselben war Deventer, der bereits im 9. Jahrhundert bezeugte
    Handelsplatz an der Yssel. Der zu allen Zeiten sehr rege Handelsverkehr des Münsterlandes mit
    den Niederlanden, auch über Deventer hinaus, ist weitgehend diese Straße gezogen und hat sich
    erst seit der zunehmenden Behinderung durch immer neue Zollstätten andere Wege gesucht, die
    meist nördlich an Münster vorbeiführten.
    Über die bekannte Glaner Brücke bei Gronau betrat die Deventerstraße westfälischen Boden und
    das Münsterland. Von Gronau, das seit dem 14. Jahrhundert als bischöfliche Lehnsburg die Straße
    beherrschte, lief sie an der Nienborg, die seit dem Ende des 12. Jahrhunderts die Sicherung des
    Verkehrs überwacht hatte, vorbei nach Schöppingen. Dieser Ort war im 9. Jahrhundert Mittelpunkt
    eines umfangreichen königlichen Fiskalbesitzes. Von hier führte die Straße nach Horstmar, einem
    seit dem 12. Jahrhundert nachweisbaren Dynastensitz, wo auch alter königlicher Besitz
    nachweisbar ist.
    Ein sehr wichtiger Punkt am Horstmarer Landweg war dann der Ort Laer, ausgezeichnet durch einen
    bereits im 13. Jahrhundert besuchten Markt. Hier stand auch ein wichtiger Grafenstuhl und - was
    fast noch aufschlußreicher ist - ein altes Leprosenheim! Beim Sturler Baum (Stuhlerbaum)
    erreichte die Straße den Dreingau (Amt Wolbeck) und lief hier am Südhang des Altenberger
    Höhenzuges entlang durch die Bauernschaften Waltrup, Nienberge, Schonebeck auf die Aafurt in
    Münster zu.
    Quelle: Joseph
    Prinz, Mimigernaford - Münster, Münster 1981, Seite 13