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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Kannenweg

Stadtbezirk:Münster-Hiltrup
Statistischer Bezirk: Amelsbüren
Entstehung: 1957
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Benannt vermutlich nach dem früheren Gut Cane.

Die Gründung von "Haus Kannen" (1888-1912)
"Haus Kannen", so die frühere Bezeichnung des Standortes der Alexianer in Münster, hat eine lange und traditionsreiche Geschichte. Erstmals als Gut "Cane" erwähnt wird es um das Jahr 1200 in einer Urkunde des Bischofs Florenz von Münster. Danach war das Gut ein Lehnshof des Bischofs von Münster. Spätere dokumentarische Aufzeichnungen bringen keine sicheren Erkenntnisse über den Ursprung und die Namensgebung des Gutes. Urkundlich aus verschiedenen Chroniken belegt ist allerdings die Tatsache, dass "Haus Kannen" als Rittergut mehrere Jahrhunderte dem Dortmunder Stadtadelsgeschlecht von Schwarze als Landsitz diente. Mehrere in der Kirche aufgehängte alte Bilder mit dem Wappen der Familie von Schwarze, ein alter Chorstuhl und mehrere Bänke zeugten noch bis vor einigen Jahrzehnten von den früheren Besitzern.
Im Laufe der weiteren Jahre wechselten die Besitzer von Haus Kannen oft. Um 1869 pachteten die Jesuiten das Anwesen und nutzten das ehemalige Rittergut als Erholungsheim für ihre Ordensangehörigen. Rund 18 Jahre später bezogen die Alexianer den Besitz. Sie erwarben das Gut vom damaligen Eigentümer, dem Kaufmann Erhard Schütte, und gründeten damit eine Niederlassung in Münster.
Zum Besitz gehörten damals laut Vertrag vom 27. Juni 1887 die Gebäude, 40 Hektar Ackerland und knapp vier Hektar Fichtenwald. Am 1. September desselben Jahres nahmen der erste Rektor von Haus Kannen, Bruder Severin Tholen, und vier Brüder ihre Tätigkeit in Münster auf. Der erste Bewohner wurde am 31. Januar 1888 aus der sogenannten "Irrenabteilung" des Clemenshospitals eingeliefert. Nach 14 Tagen folgten ihm drei weitere Bewohner.
In den Anfangsjahren genügte zunächst die vorhandene St. Josef-Kapelle von Haus Kannen den Anforderungen. 1892 kam ein Vertrag zwischen den Alexianern und dem Landesarmenverband Westfalen zustande, der Haus Kannen die Zuweisung von Patienten aus staatlichen Einrichtungen garantierte. Aufgrund dieses Vertrages und der großen Eigeninitiative verzeichnete die Einrichtung zwischen 1888 und 1895 ein starkes Wachstum: Die Zahl der Patienten stieg in diesen sieben Jahren von vier auf 202 Patienten an. Aus dieser Entwicklung resultierte um die Jahrhundertwende eine rege Bautätigkeit: 1901 wurde die Kirche erbaut, bis 1906 wurden der heutige Altbau und die Handwerksbetriebe (Schmiede, Schreinerei, Bäckerei) und 1911/12 das Wahrzeichen, der 33 Meter hohe Wasserturm, errichtet.
Quelle im Internet: Die Geschichte von Haus Kannen,  abgerufen am 27.3.2015