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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Kellermannstraße

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Kreuz
Entstehung: 1909
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Im Jahre 1909 wurde diese Straße nach Professor Dr. Bernard Georg Kellermann, erwählter Bischof von MÜnster (1776-1847) benannt. Kellermann wurde in Freckenhorst geboren, war Hofmeister beim Grafen zu Stolberg, Pfarrer und Dechant von St. Ludgeri, Direktor des Ordens der Barmherzigen Schwestern (Clemensschwestern) volkstümlicher Domprediger, akademischer Lehrer und Freund Fürstenbergs. Sein Grab befindet sich auf dem Überwasserfriedhof.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche Zeitung, 3.1.1957

Bernhard Georg Kellermann
Als Hausweber in Freckenhorst verdiente sich die Familie Kellermann ihr karges Brot. Auch Bernhard Georg Kellermann (geboren am 11. Oktober 1776) musste den Eltern am Webstuhl helfen, bevor er als 15jähriger das Paulinum in Münster besuchen konnte. Nach Studien der Theologie und Pädagogik - bei Bernhard Overberg - wurde er 1802 zum Priester geweiht. Die Grafen von Stolberg bedienten sich 16 Jahre lang seiner Kenntnisse - als Hauslehrer für ihre Kinder.
Diese vielen Jahre im Umgang mit gebildeten Ständen blieben auf die Entwicklung des jungen Mannes nicht ohne Wirkung. Die Einführung in den Kreis von Münster um die Fürstin von Gallitzin war die fast unausweichliche Konsequenz.
Als Dechant an St. Ludgeri konnte er nun von geradezu höherer Warte für alle Stände segensreich wirken. Die Ausstattung des Klemens-Hospitals in Münster sowie neue Niederlassungen in vielen Städten Westfalens betrieb er als Direktor der Klemens-Schwestern.
Von seinen über 2000 Predigten als Domprediger wurden mehrfache Auflagen veröffentlicht. Ab 1820 folgten dogmatische Vorlesungen am Priesterseminar, und 1826 wurde Bernhard Georg Kellermann als Professor für neutestamentliche Exegese an die Akademie berufen. Als er 1837 zur Pastoraltheologie überwechselte, befand sich unter seinen Studenten auch der spätere Bischof von Ketteler.
Trotz aller zuweilen tiefen Gegensätze wurde er von der preußischen Regierung häufig als Ratgeber in kirchlich-katholischen Fragen herangezogen. Sein Eindruck auf den Minister Eichhorn und den König von Preußen, den er hierbei erweckte, bewirkte, dass von dieser Seite kein Einspruch erfolgte, als er die vom Staat zu besetzende münsterische Domherrenstelle antrat. Auch der Wahl zum Bischof von Münster (1846) wurde von Staats wegen nicht widersprochen.
Tragisch war das Ende des Bischofs Georg Kellermann. Als er in Rom am 29.3.1847 in feierlicher Form und im Beisein des Papstes den fürstbischöflichen Stuhl von Breslau in Besitz nehmen sollte, machte ein Schlaganfall seinem Leben ein Ende.
Quelle: Westfälische Nachrichten vom 8.12.1982

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