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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Kolpingstraße

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Schlachthof
Entstehung: 1901
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Adolf Kolping, (1813-1865), Priester, Gründer der Kolping-Gesellenvereine.

Adolf Kolping war das vierte von fünf Kindern eines Kleinlandwirts und Schäfers und wuchs in ärmlichen, aber sehr harmonischen Verhältnissen auf. Er erlernte den Beruf des Schuhmachers und arbeitete zehn Jahre als Geselle an verschiedenen Orten, zuletzt in Köln. Das Angebot seines Meisters, dessen einzige Tochter zu heiraten und die Werkstatt zu übernehmen, schlug er aus. Ihm war klar geworden, dass er Priester werden wollte. Im Alter von 24 Jahren konnte Kolping nach intensiven Vorbereitungen die Oberstufe eines Kölner Gymnasiums absolvieren. Das war schon deshalb bemerkenswert, weil er sich in dieser Zeit seinen Lebensunterhalt selbst verdienen und wegen verschiedener Krankheiten mehrfach pausieren musste. Nachdem er 1841 sein Abitur bestanden hatte, fand sich eine Wohltäterin, die während des Theologiestudiums für seinen Lebensunterhalt aufkam. Die Münchener Studienzeit prägte ihn nicht nur wegen der engen Verbindung zu seinen Hochschullehrern wie Professor Windischmann, sondern vor allem durch den Anschluss an den Kreis der katholischen Erneuerungsbewegung. Nach einem weiteren Studium in Bonn und im Kölner Priesterseminar empfing Adolf Kolping am 13. April 1845 in Köln die Priesterweihe.
Angesichts des Elends der Fabrikarbeiter und Handwerksgesellen entwickelte er die Idee eines katholischen Gesellenvereins. Seine Gedanken darüber sind in einer gleichnamigen programmatischen Schrift zu finden, die ausgerechnet im Revolutionsjahr 1848 herauskam. Als er einige Monate später eine Stelle als Domvikar in Köln erhielt, gründete er den Gesellenverein offiziell. Durch viele Reisen innerhalb Europas, zahlreiche Publikationen und Auftritte auf Katholikentagen fand er begeistere Resonanz und zahlreiche Mitglieder für seine Vereine.
Kolpings Grundgedanke war eine von christlichem Geist geprägte Veränderung der als unzulänglich empfundenen Welt. Den fälligen sozialen Wandel wollte er nicht durch politische Reformmaßnahmen, sondern vor allem durch eine Veränderung des Menschen erreichen. Sein Motto war: Tätige Liebe heilt alle Wunden, bloße Worte mehren nur den Schmerz. Als er starb, gab es über 20.000 Mitglieder in mehr als vierhundert Vereinen.
Autorin: Veronika Schmitz
Quelle: Liselotte Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001

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