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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Lange Ossenbeck

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Aaseestadt
Entstehung: 1939
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Lange Ossenbeck ist ein in dieser Gegend überlieferter Flurname.
Osse ist das mundartliche Wort für Ochse, beke oder beeke ist das mundartliche Wort für Bach.

Ochsen brachten Geld nach Münster
Der Handel mit Ochsen zählte seit dem ausgehenden Mittelalter zu den Haupteinnahmequellen der Wirtschaft in Münster und seinem Umland. Die Ochsenherden kamen teils aus Westfalen und dem Oldenburgischen, teils aus Friesland, Dänemark, Polen, ja sogar aus Südschweden. Ein Großteil der Tiere wurde im August auf dem Bartholomäusmarkt in Greven verkauft. Einen anderen Teil der Rindviehherden trieben die Kaufleute im Frühherbst im Kölner Ochsenfest auf. Dort sollen um 1500 alljährlich zwischen 6.000 und 8.000 Tiere den Besitzer gewechselt haben. Doch ehe die Tiere als schlachtreife Ochsen verkauft werden konnten, mussten sie erst einmal aufgepäppelt werden. Vorzüglich eigneten sich dazu die feuchten Niederungen vor den Stadtmauern Münsters. Schon bald reichten diese Flächen nicht mehr aus. Ackerland musste eingezäunt werden. Wo bis dahin Roggen oder gar Weizen unter der Julisonne gediehen, grasten nun Ochsenherden.
Quelle: Stadtarchiv Münster, Im Wandel der Zeit - 1200 Jahre Münster, Zwolle 2000, Seite 327-328

Der Handel mit dem auf den Weiden vor der Stadt gemästeten friesischen und später auch dänischem Vieh hat seit dem 11. Jahrhundert so sehr den Typ des münsterischen Kaufmanns bestimmt, dass man im Rheinland unter einem Münsteraner geradezu einen Ochsenhändler begriff.
Quelle: Joseph Prinz, Mimigernaford - Münster , Münster 1981, Seite 164

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