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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Marga-Spiegel-Straße

Stadtbezirk:Münster-West
Statistischer Bezirk: Albachten
Entstehung: 2021
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Foto

Übersichtsplan vom Baugebiet Albachten-Ost

Benannt nach Marga Spiegel, jüdische Überlebende des Holocausts aus dem nordrhein-westfälischen Schwalm-Eder-Kreis.

Marga Spiegel *21.6.1912 †11.3.2014, studierte nach dem Abitur an einem Gymnasium in Frankfurt Mathematik an der Universität Marburg. Nach einem Semester wurde sie wegen ihrer jüdischen Abstammung von der Universität verwiesen. 1937 heiratete sie Siegmund "Menne" Spiegel in Ahlen. 1940 wurde sie aus Ahlen vertrieben und rettete sich gemeinsam mit ihrem Mann nach Dortmund in ein sogenanntes "Judenhaus". Als Sigmund Spiegel 1943 erneut von der Gestapo vorgeladen wurde, flüchteten beide in den Untergrund und entgingen mit Hilfe von katholischen Bauern im Münsterland der nationalsozialistischen Verfolgung.

Dank der mutigen Hilfe der Bauern überlebten Marga und Siegmund Spiegel und ihre Tochter die NS-Zeit. 1965 veröffentlichte sie ihre Erinnerungen an die NS-Zeit in dem Buch "Retter in der Nacht". Daraufhin wurden die Familien, die Familie Spiegel versteckt hatten, von dem israelischen Botschafter in Deutschland mit dem Titel "Gerechte unter den Völkern" geehrt. Bis zu ihrem Tod 2014 engagierte sie sich als Zeitzeugin um die Aufrechterhaltung der Erinnerung an die NS-Vergangenheit und besuchte zahlreiche Schulen und Einrichtungen im Münsterland, um von ihren Erlebnissen zu berichten.
Marga Spiegel wurde mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Verdienstorden des Landes NRW geehrt.

 

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