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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Michaelisplatz

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Dom
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Das Straßennamenschild

Der Michaelisplatz erinnert an die Michaeliskapelle, die sich im Osttor der Immunität befand. Dieses Tor wurde 1778 abgebrochen. Zusammen mit der Steinmauer rund um die Dom-Immunität hatte es Bischof Burchard erbaut. Die Kapelle zu Ehren des hl. Michael über dem Tor wurde vermutlich 1112 geweiht.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche Zeitung, 20.3.1957

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Die Verbindung zwischen Domplatz und Prinzipalmarkt heißt Michaelisplatz

Das Michaelistor
Das dem Rathaus gegenüberliegende Michaelistor ist in seinem Grundriß aus alten Plänen genau bekannt; nur von seinem Aussehen, seinem Aufriss, hat sich leider ein altes Bild nicht erhalten.* Nach der perspektivischen Ansicht Münsters von Alerdinck, die es von Süden zeigt, hat es den Anschein, als ob der Turm neben der Tordurchfahrt gestanden habe, doch ist das möglicherweise nur eine Ungenauigkeit des Zeichners.
Dem aus alten Aufmessungen bekannten Grundriß nach sollte man erwarten, das dieser Turm, dessen hölzerne Spitze allein 50 Fuß (= 17 m) hoch und mit drei Kronen (?) versehen war, in der Mitte über der im Obergeschoß des Tores befindlichen Kapelle gestanden hat. Wenn unsere obigen Überlegungen richtig waren, so ist diese Kapelle zu Ehren des hl. Michael vermutlich am Sonntag Exaudi, das heißt am 2. Juni des Jahres 1112, von Bischof Burchard eigenhändig eingeweiht worden.
Sie spielte in der Geschichte der Bischöfe von Münster eine wichtige Rolle. In ihr verrichtete jeder neue Bischof bei seinem feierlichen Eintritt in die Hauptstadt seines Bistums das erste Gebet, und in ihr wurde er mit den Pontifikalgewändern bekleidet, in denen er dann seinen Einzug in den Dom des Hl. Liudger hielt. Ob sich vor dem Tor der Graben fortsetzte oder durch eine feste, stehengebliebene Erdbank unterbrochen war, ist ungewiß. Nur eine Grabung könnte darüber Klarheit verschaffen. Das Tor selbst hatte in seiner etwa 12 Fuß breiten Durchfahrt ein Fallgatter, von einer Zugbrücke verlautet dagegen nichts.
Von weit größerem Interesse ist die Frage, was Bischof Burchard veranlasst hat, gerade an dieser Stelle ein so stattliches und starkes Tor mit einer Torkapelle zu errichten. Ihr Titel-Heiliger, der Hl. Michael, der Fürst der himmlischen Heerscharen und Patron der Deutschen, läßt deutlich erkennen, das der Bischof dieses Tor als das Haupttor seiner Domburg betrachtete, im Gegensatz zu den früheren Jahrhunderten, in denen der dem Dom an der Nordseite vorgelagerte Horsteberg das Haupttor der karolingischen Anlagen gewesen war. (...)
Quelle: Joseph Prinz, Mimigernaford - Münster , Münster 1981, Seite 117


* Neuentdeckung der bisher ältesten Ansicht der Stadt Münster

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bisher älteste Stadtansicht Münsters

Erst in 2008 wurde eine ältere Stadtansicht Münsters gefunden, die eine deutlichere Darstellung des Michaelistores zeigt.

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