Plettendorfstraße
Benannt nach der Amme (Stillmutter) der Annette von Droste Hülshoff.
    Schade, dass der Drosteweg verändert werden mußte, das alte Teilstück des Kirchweges vom
    Rüschhaus zur Kirche in Nienberge, den die Droste oft gegangen ist. Erfreulich ist jedoch, dass
    man stattdessen ihre Amme ehrte, Maria Katharina Plettendorf aus Altenberge, ohne die wir
    wahrscheinlich unsere größte Dichterin nicht bekommen hätten. Sie starb im Rüschhaus mit 82
    Jahren und wurde auf dem hiesigen Friedhof begraben. Zeitlebens hing die Droste an ihrer
    guten Alten, nahm sie ins Rüschhaus und betreute sie dort bis zu ihrem Tode.
    Quelle: Karl Moritz, Straßen-, Wege- und Stiegennamen in Nienberge - Ihre Entstehung und
    Deutung - in: Heimatblatt für Nienberge, Nr. 6 - 1991, herausgegeben vom Heimatverein Nienberge
    e. V.
    Nach der Amme Maria Catharina Elisabeth Plettendorf wurde die Plettendorfstraße in Nienberge
    benannt. Es ist nicht ganz klar, ob die Amme am 25. April 1763 geboren oder schon getauft
    wurde. Sicher ist aber, dass sie aus Nordwalde stammt. Ihr Vater war Gerhard Woetkötter, ihre
    Mutter hieß Elisabeth, geborene Schlichmann. In einem Register von Jahre 1800, das sich auf dem
    Amt in Nordwalde befindet, kann man nachlesen, das Gerhard Woetkötter damals in der
    Kirchbauernschaft Nummer 23 wohnte. (...)
    Am 25. November 1794 heiratete Catharina Woetkötter in der St. Dionysiuspfarre zu Nordwalde den
    aus Altenberge stammenden Johann Hermann Plettendorf, dessen Familie den Beinamen Büker trug.
    Maria Plettendorf gebar am 20. April einen Sohn.
    Anfang des nächsten Jahres erging an die junge und kräftige Mutter eine Bitte: Sie sollte auf
    Haus Hülshoff die Amme der zu früh geborenen und noch schwächlichen Annette-von-Droste-Hülshoff
    werden. Mit Zucker und Kamille bewahrte Catharina Plettendorf die später in ganz Deutschland
    berühmte Dichterin vor einem frühen Tod. Annette war ihrer Amme zutiefst verbunden und ließ sie
    sogar später in ihrem Trauerspiel Berta sprechen.
    Catharina blieb nach dem Tod ihres Mannes, der 1821 an der Auszehrung starb, in der
    Familie ihres zweiten Sohnes Clemens (...) Die letzten zehn Jahre ihres Lebens verbrachte
    Catharina wieder in der vertrauten Nähe der Dichterin auf Haus Rüschhaus.
    Annette von Droste Hülshoff hatte ganz besonders in dieser Zeit wohl ein herzliches Verhältnis
    zu der Webersfrau. Morgens ging die Dichterin immer erst zum Bett der greisen Catharina, um ihr
    beim Ankleiden zu helfen. Abends saßen beide in Annettes Zimmer und erzählten sich gegenseitig
    Spuk- und Vorgeschichten. (...)
    Am 16.2.1846 starb Maria Catharina Elisabeth Plettendorf im Alter von 82 Jahren. Ihr Tod fügte
    Annette von Droste Hülshoff große Trauer zu, so sehr hatte sie an der Webersfrau gehangen. Man
    kann also die Namen Hülshoff und Plettendorf im Rückblick nicht trennen.
    Quelle: Westfälische Nachrichten vom 17.8.1988
Die Straße hieß vor 1975 Drosteweg.