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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Plettendorfstraße

Stadtbezirk:Münster-West
Statistischer Bezirk: Nienberge
Entstehung: 1974
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Benannt nach der Amme (Stillmutter) der Annette von Droste Hülshoff.

Schade, dass der Drosteweg verändert werden mußte, das alte Teilstück des Kirchweges vom Rüschhaus zur Kirche in Nienberge, den die Droste oft gegangen ist. Erfreulich ist jedoch, dass man stattdessen ihre Amme ehrte, Maria Katharina Plettendorf aus Altenberge, ohne die wir wahrscheinlich unsere größte Dichterin nicht bekommen hätten. Sie starb im Rüschhaus mit 82 Jahren und wurde auf dem hiesigen Friedhof begraben. Zeitlebens hing die Droste an ihrer guten Alten, nahm sie ins Rüschhaus und betreute sie dort bis zu ihrem Tode.
Quelle: Karl Moritz, Straßen-, Wege- und Stiegennamen in Nienberge - Ihre Entstehung und Deutung - in: Heimatblatt für Nienberge, Nr. 6 - 1991, herausgegeben vom Heimatverein Nienberge e. V.

Nach der Amme Maria Catharina Elisabeth Plettendorf wurde die Plettendorfstraße in Nienberge benannt. Es ist nicht ganz klar, ob die Amme am 25. April 1763 geboren oder schon getauft wurde. Sicher ist aber, dass sie aus Nordwalde stammt. Ihr Vater war Gerhard Woetkötter, ihre Mutter hieß Elisabeth, geborene Schlichmann. In einem Register von Jahre 1800, das sich auf dem Amt in Nordwalde befindet, kann man nachlesen, das Gerhard Woetkötter damals in der Kirchbauernschaft Nummer 23 wohnte. (...)
Am 25. November 1794 heiratete Catharina Woetkötter in der St. Dionysiuspfarre zu Nordwalde den aus Altenberge stammenden Johann Hermann Plettendorf, dessen Familie den Beinamen Büker trug. Maria Plettendorf gebar am 20. April einen Sohn.
Anfang des nächsten Jahres erging an die junge und kräftige Mutter eine Bitte: Sie sollte auf Haus Hülshoff die Amme der zu früh geborenen und noch schwächlichen Annette-von-Droste-Hülshoff werden. Mit Zucker und Kamille bewahrte Catharina Plettendorf die später in ganz Deutschland berühmte Dichterin vor einem frühen Tod. Annette war ihrer Amme zutiefst verbunden und ließ sie sogar später in ihrem Trauerspiel Berta sprechen.
Catharina blieb nach dem Tod ihres Mannes, der 1821 an der Auszehrung starb, in der Familie ihres zweiten Sohnes Clemens (...) Die letzten zehn Jahre ihres Lebens verbrachte Catharina wieder in der vertrauten Nähe der Dichterin auf Haus Rüschhaus.
Annette von Droste Hülshoff hatte ganz besonders in dieser Zeit wohl ein herzliches Verhältnis zu der Webersfrau. Morgens ging die Dichterin immer erst zum Bett der greisen Catharina, um ihr beim Ankleiden zu helfen. Abends saßen beide in Annettes Zimmer und erzählten sich gegenseitig Spuk- und Vorgeschichten. (...)
Am 16.2.1846 starb Maria Catharina Elisabeth Plettendorf im Alter von 82 Jahren. Ihr Tod fügte Annette von Droste Hülshoff große Trauer zu, so sehr hatte sie an der Webersfrau gehangen. Man kann also die Namen Hülshoff und Plettendorf im Rückblick nicht trennen.
Quelle: Westfälische Nachrichten vom 17.8.1988

Die Straße hieß vor 1975 Drosteweg.