A bis Z

Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W Y Z 

Suche

Röntgenstraße

Stadtbezirk:Münster-West
Statistischer Bezirk: Sentrup
Entstehung: 1979
im Stadtplan anzeigen

Wilhelm Conrad Röntgen, *17.3.1845, †10.2.1923, Prof. in Hohenheim, Straßburg, Gießen, Würzburg und München, entdeckte 1895 in Gasentladungen die nach ihm benannten Röntgenstrahlen (von ihm selbst x-Strahlen bezeichnet), darüber hinaus arbeitete er über Kristallphysik, Wärmestrahlung und Elektrodynamik, 1901 erhielt er als erster den Nobelpreis für Physik.
Quelle: Beschlussvorlage 469/1979

Wilhelm Conrad Röntgen, Physik-Nobelpreisträger, 1845-1923
Am 27. März 1845 kam Wilhelm Röntgen in Lennep-Remscheid zur Welt. Schon wenige Jahre nach seinem Physikstudium wurde der begabte Naturwissenschaftler zum Professor berufen. Seine Lehrtätigkeit führte ihn von Hohenheim über Straßburg, Gießen und Würzburg nach München. Mit seiner großartigen Entdeckung der neuen Strahlen gelang es im Jahre 1895 dem damals 50-jährigen Wilhelm Conrad Röntgen, die Diagnostik in der Medizin entscheidend zu verbessern.
Seine zahlreichen Arbeiten in dieser Zeit befassten sich unter anderem mit der Kompressibilität, der Zusammendrückbarkeit der Stoffe, sowie der spezifischen Wärme von Gasen und der elektrischen Leitfähigkeit von Kristallen. Zusammen mit Eichwald wies er 1888 in einer Studie die magnetische Wirkung von Konvektionsströmen nach.
Acht Jahre später machte er dann bei Untersuchungen der Kathodenstrahlung seine - für die Medizin geradezu revolutionäre - Entdeckung. Ausführlich beschrieb Röntgen die Eigenschaften dieser - von ihm X genannten - Strahlen. Die ersten (Röntgen-)Photographien machte er von der Hand seiner Frau. Damit wurde er rasch berühmt, denn über die neue Strahlenart und ihre künftige Bedeutung für die Medizin berichteten Fach- und Tagespresse. Auch der Kaiser interessierte sich für diese Entdeckung und ließ sich von Röntgen die Strahlen vorführen und erklären. Es folgten zahlreiche Vorträge, u. a. vor der Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft in Würzburg. Alle waren verblüfft, wie die Knochen durch Haut und Fleisch hindurch sichtbar gemacht werden konnten.
Von seiner bahnbrechenden Erfindung wollte Röntgen keineswegs allein finanziell profitieren. Er vertrat den Standpunkt, dass die Erfindungen und Entdeckungen eines Forschers der Allgemeinheit gehörten. Für diese Entdeckungen wurde ihm im Jahre 1901 jedoch der Nobelpreis für Physik verliehen. Dass seine Strahlen allerdings nicht nur hilfreich, sondern bei zu hoher Dosierung oder zu häufiger Nutzung - auch gefährlich sind, das wurde erst sehr viel später bekannt. Inzwischen hatte Röntgen noch weitere bedeutsame Beiträge zur Experimentalphysik geliefert, so z.B. Untersuchungen über die magnetische Wirkung der elektrischen Polarisation.
1923 starb der bedeutende Physiker im Alter von 78 Jahren in seiner Wahlheimat München.
Autorin: Veronika Schmitz
Quelle: Liselotte Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001

Im Bereich der naturwissenschaftlichen Fachbereiche der Universität Münster gibt es eine Gruppe von Straßennamen, die an Naturwissenschaftler erinnern. Es sind die Corrensstraße, Domagkstraße, Mendelstraße, Röntgenstraße und Wilhelm-Klemm-Straße.

Gehört zum Thema: