A bis Z

Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Rottendorffweg

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Schloss
Entstehung: 1954
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Benannt nach Bernhard Rottendorff, Arzt und Politiker der Stadt im 17. Jahrhundert

Bernhard Rottendorff, *10.12.1594 Münster, †17.4.1671 Münster, Stadtarzt, Humanist, Literat.
Bernhard Rottendorf, dessen Vater ebenfalls Mediziner war, ließ sich im Jahre 1621 in Münster als Arzt nieder. Mit der Zeit wurde der vielseitig begabte Mann zum Hausarzt hoher Geistlicher und Adliger. Neben der Tätigkeit als Mediziner betätigte sich Rottendorff auch als Dichter, Philologe und Botaniker.
Seit 1642 gehörte er ständig dem Rat der Stadt Münster an. Während der Friedensverhandlungen stand Rottendorff in regem Kontakt zu dem päpstlichen Friedensvermittler Fabio Chigi, dem späteren Papst Alexander VII. Obwohl der mit dem Hauptkonkurrenten Christoph Bernhard von Galens um den Bischofstuhl, Bernhard von Mallinckrodt befreundet war, nahm Galen ihn als Leibarzt und beließ ihm sein Amt im Rat. Seine Erfahrungen im Umgang mit der Pest, die er im Pestjahr 1666 in Münster gesammelt hatte, legte er in der Schrift Beratung der die Pest fliehenden nieder.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000

Eine der bedeutendsten Persönlichkeiten aus den Tagen des Friedenskongresses ist der Ratsherr Dr. med. Bernhard Rottendorff gewesen. Er genoss ein sehr hohes Ansehen in der Stadt und konnte zu seinen Patienten nicht nur die Bürgerinnen und Bürger von Münster zählen, sondern auch einige münsterländische Adlige und während der Zeit des Kongresses auch viele der Gesandten. Außerdem gehörte er einem humanistischen Gelehrtenkreis an, zu dem auch Bernhard von Mallinckrodt zählte und dem sich während seines Aufenthaltes in Münster auch Fabio Chigi anschloss. Rottendorff ist der einzige Münsteraner, von dem uns eine schriftliche Meinung zum Kongreßgeschehen vorliegt: 1647 verfaßte er einen Friedensappell, der sich an die Kongreßteilnehmer richtete.
Quelle: Stadt Münster, Stadtarchiv