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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Salzstraße

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Dom
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Blick in die Salzstraße

Dieser Straßenzug gehört mit zu den ältesten der Stadt und wurde lateinisch vicus salis genannt. Der Name wird auf Salzverkauf zurückgeführt, der vermutlich hier in früheren Zeiten stattfand. Das Salz kam aus Soest und Werl. In der Wiedertäuferzeit hieß die Salzstraße Königstraße. Der untere Teil der Straße vom Erbdrostenhof bis zum Servatiiplatz trug eine Zeitlang (vor 1875 laut Ludwig Humborg) den Namen Servatiistraße.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche Zeitung, 10.7.1956

Der Salzhandel münsterischer Bürger ist für das frühe 13. Jahrhundert bezeugt. So lehrt die Salzstraße auch, wohin ihre und des Alten Steinwegs Verlängerung zum Tor hinaus in erster Linie führte: Zum Salzgebiet des Hellwegs, nach Soest. Dieses Fernziel ließ sich von Münster aus auf zwei Wegen erreichen. Der eine lief über Wolbeck nach Sendenhorst, der andere über Albersloh eben dorthin und von dort weiter nach Beckum. (Seite 18)
Die Salzstraße hat gewiß davon ihren Namen. Das findet seine Bestätigung durch den im Jahr 1954 an der Salzstraße gemachten Münzfund, der um 1200 in die Erde gekommen sein muss. Seine nichtmünsterischen Gepräge bestanden zu drei Vierteln aus Soester Denaren! Einer der münsterischen Erbmänner, Gerhard von Remen, handelte zu Beginn des 13. Jahrhunderts offensichtlich noch mit diesem Hellwegsalz. Seine Pacht für das vom Überwasserstift angeheuerte Land bei St. Mauritz leistete er in Salz. (Seite 164)
Quelle: Joseph Prinz, Mimigernaford - Münster , Münster 1981

Die Straße war im Mittelalter (etwa 11. Jahrhundert) ein unbedeutender Weg; dagegen war der Alte Steinweg die Hauptstraße. Der Name vicus salis ist überliefert. Es gibt aber keinen Beleg, dass dort ein Salzhändler gewohnt hat oder ein Salzmarkt gewesen ist. Der Weg verläuft aber in der Richtung Werl und Soest, von wo die Stadt Salz bezogen hat.
Quelle: Karl-Heinz Kirchhoff, mündlich, 30.5.2001

 

Berliner Hufeisen-Nummerierung

In dieser Straße sind Hausnummern umlaufend vergeben worden, wie das in Preußen bis im 19. Jahrhundert üblich war. Damals wurden die Hausnummern auf einer Straßenseite stadtauswärts bis zum Ende der Straße fortlaufend vergeben. Dort wechselte die Nummerierung zur gegenüberliegenden Straßenseite und verlief stadteinwärts zum Anfang der Straße zurück. Diese Nummerierung wird "Berliner Hufeisen-Nummerierung" genannt. Es gibt sie in vielen historischen Altstädten. Die Nummerierung ist nicht "unlogisch", sondern verständlich für die Städte, die sich damals nicht weiter ausdehnen konnten als bis zur Stadtmauer. Mit der Ausdehnung der Bebauung über die Stadtmauern hinweg entwickelten die Städte die wechselseitige Nummerierung mit den ungeraden Nummern auf der linken Straßenseite und den geraden Nummern auf der rechten Straßenseite. In vielen Städten existieren beide Systeme nebeneinander für die Altstadt einerseits und die neuen Stadtbereiche andererseits.

In Münster gibt es die umlaufende Nummerierung in sämtlichen Altstadtstraßen und auch in der Johanniterstraße, der Friedrichstraße, der Badestraße und in den nur einseitig angebauten Straßen Am Kanonengraben, Kleimannstraße, Am Kreuztor und der Hüfferstraße bis Hausnummer 26. Warum außerhalb der Altstadt die genannten Straßen diese Nummerierung aufweisen, ist nicht überliefert. In Wolbeck und anderen Ortsteilen gibt es diese umlaufende Nummerierung nicht.



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