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Empfehlung im Januar 2021 von Andrea Kreuzheck
Richard Roper: Das Beste kommt noch
Roman
Ein Roman über einen Neuanfang, das verflixte Leben und die große Liebe – erzählt mit viel britischem Humor. Klingt kitschig? Ist es aber nicht. Ein Buch mit einem hübschen Cover, das diese tiefgründige Geschichte um Andrew Smith nicht vermuten lässt.
Andrew Smith ist Nachlassverwalter bei der Londoner Stadtverwaltung. Eine traurige Arbeit, denn er kommt dem Tod sehr nah und muss immer wieder erleben, dass viele Menschen einsam sterben. "Wir haben uns aus den Augen verloren" ist der Satz, den er am häufigsten zu hören bekommt.
Doch nach der Arbeit kehrt Andrew ja zurück zu seiner Frau Diane und zu seinen zwei Kindern – das denken zumindest seine Arbeitskollegen, denen er diese Familie bei seiner Einstellung als Notlüge präsentiert hat und diese Lüge entwickelt nun ein Eigenleben. In Wahrheit wartet niemand in seinem Ein-Zimmer-Apartment auf ihn – nur seine Modelleisenbahn, Musik von Ella Fitzgerald, und seine nächtlichen Treffen im ModellBahnFreaks-Forum mit BamBam67, Bastler A1 und BreitSpurJim. Was ihn zu dem kauzigen Einzelgänger werden ließ, erfährt man nach und nach. Verstörende Erlebnisse aus seiner Vergangenheit, Verletzungen – Wendungen, die man nicht kommen sieht und die sehr berühren.
Sein Leben würde wohlmöglich immer so weitergehen, wenn nicht eines Tages seine neue Kollegin Peggy alles auf den Kopf stellen würde. Außerdem hat sein Chef die grandiose Teambuilding Idee, dass sich alle Mitarbeitenden abwechselnd bei einem der Kollegen zum Abendessen treffen. Andrews Lügengebilde gerät also ins Wanken. Vor allem, als die Gefühle, die er für Peggy entwickelt, immer stärker werden. Peggy aber denkt, dass Andrew und sie in der gleichen Position sind - verheiratet und Mutter bzw. Vater von zwei Kindern.
Ob das Beste tatsächlich noch kommt? Nun, das werde ich hier natürlich nicht verraten. Wohl aber mein Fazit: Der Roman ist berührend, aber nicht bedrückend. Er kommt ganz leise daher, regt zum Nachdenken an und bleibt so noch lange im Kopf. Eine absolute Leseempfehlung.
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Rückblick der letzten zwölf Monate:
- Dezember 2020 Rebecca Solnit: Wenn Männer mir die Welt erklären von Prof. Dr. Ferdinand Menne
- November 2020 Graham Swift: Da sind wir von Birgit Mazassek
- Oktober 2020: William Bloyd: Blinde Liebe von François Van Menxel
- September 2020: Hannelore Cayre: Die Alte von Monika Steffens
- August 2020: Delia Owens: Der Gesang der Flusskrebse von Andrea Kreuzheck
- Juli 2020: Peter Neumann: Jena 1800 von Monika Rasche
- Juni 2020: Romain Gary: Die Jagd nach dem Blau von Doris Hess-Diebäcker
- Mai 2020: Ketil Bjørnstad: Vindings Spiel von Achim Müller
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April 2020:
Bodo Kirchhoff: Widerfahrnis
von Wilhelm Breitenbach -
März 2020:
Ian McEwan: Maschinen wie ich
von Andrea Kreuzheck -
Februar 2020:
Peter Prange: Unsere wunderbaren Jahre
von Achim Müller -
Januar 2020:
Gunter Hofmann: Marion Dönhoff: Die Gräfin, ihre Freunde und das andere Deutschland
von Prof. Dr. Hermann Korte